Der Fahrkartenkauf via Touchscreen kommt bei vielen Kunden nicht gut an. Das zeigt der Praxis-Test von abendblatt.de am Rödingsmarkt.

Hamburg. Seit Jahresbeginn hat der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) die Fahrkartenautomaten der Hochbahn-Stationen ausgetauscht: Statt der alten Tastenautomaten sind nun neue Geräte mit der so genannten Touchscreen-Technologie installiert. „Zielhaltestelle eingeben und Fahrkarte lösen“ steht über den Bildschirmen, die auf Fingerdruck reagieren. Doch der Fahrkartenkauf via Touchscreen hat für viele Fahrgäste seine Tücken. Denn mit den neuen Geräten verschwanden gleichzeitig die Übersichten, auf denen bislang die Preisgruppen der 120 alphabetisch sortierten Haltestellen zur Eingabe per Tastendruck abgelesen werden konnten. Stattdessen müssen die Fahrgäste nun auf einer Bildschirmtastatur ihr Fahrtziel eintippen. Voraussetzung ist allerdings, dass die HVV-Kunden die Aufforderung „Zielhaltestelle eingeben“ auf Anhieb auf dem Bildschirm entdecken und auf „Fahrkarten für den HVV und Schleswig-Holstein“ tasten. Denn erst dann öffnet sich die Tastatur, über die Namen der insgesamt 7926 Haltestellen eingegeben werden können.

Die Redaktion von abendblatt.de hat den Praxistest gemacht und HVV-Kunden an der Haltestelle Rödingsmarkt gebeten, zu zeigen, wie sie eine Fahrkarte zur Station „Hoheluft“ kaufen würden. Das Ergebnis war niederschmetternd: Keinem Befragten gelang es auf Anhieb, das Ticket zu ziehen. Immer wieder suchten sie die Preisgruppenübersicht neben den Automaten oder versuchten sich an Hand des Netzplanes über die Zahl der Preiszonen zu orientieren.



Beim HVV, der bis April auch die S-Bahn-Stationen mit den neuen Automaten ausrüsten will, weiß man mittlerweile um die Probleme, die besonders älteren Fahrgästen zu schaffen machen. Nachdem sich die Klagen häufen, will der HVV das System nun nachbessern.