Allen Debatten um ausufernde Kosten und nicht eingehaltene Termine zum Trotz: Die Elbphilharmonie bleibt das faszinierendste Projekt dieser Stadt. Ihr Bau ist nicht mehr zu stoppen, und wenn sie fertig ist, wird der Michel als Wahrzeichen erstmals echte Konkurrenz bekommen, wird sie zwar sündhaft viel gekostet haben, wird aber auch eine Menge Geld nach Hamburg bringen.
Die jetzige Schlammschlacht zwischen der Stadt und dem Baukonzern Hochtief trübt die Vorfreude jedoch enorm. Wer unter dem Deckmantel der Transparenz Halbwahrheiten in Umlauf bringt, um den "Gegner" zu diskreditieren, gefährdet das Projekt. Das gilt für alle Seiten. Senat und Baukonzern sollten der Bürgerschaft daher endlich alle Verträge, Kostenschätzungen und Terminpläne vorlegen. Nur dann können Politik und Öffentlichkeit die Lage ernsthaft beurteilen. Dass bei so einem Projekt Fehler unterlaufen, ist verzeihlich. Aber mit 400 Millionen Euro aus der Stadtkasse Schwarzer Peter zu spielen ist verantwortungslos.