Milchbauer und Akademiker - das passt wunderbar zusammen. Gerd Langeloh ist der beste Beweis dafür. Der 59-Jährige aus Reitbrook ist mit seinem Geschäftsmodell der Direktvermarktung ein gutes Beispiel, wie sich clevere Bauern von den niedrigen Milchpreisen der Molkereien abkoppeln können: Er versorgt Firmen und Haushalte im Bezirk Bergedorf mit seinem "Frische-Abo", also Milch und Joghurt aus eigener Produktion.

Die unternehmerischen Fähigkeiten verdankt er seinem BWL-Diplom von der Universität Hamburg. An seiner Liebe zur Scholle ist unter anderem seine Frau Ingrid schuld, die 1979 den Hof ihrer Eltern in Reitbrook in die Ehe brachte. Die Lachfältchen unter Langelohs blauen Augen sind wohl der beste Beweis, dass er die Entscheidung für die Landwirtschaft nie bereut hat. Auch wenn das Leben mit 100 Kühen viel Arbeit und wenig Freizeit bedeutet. Aber: "Wer rastet, der rostet", findet der geborene Moorburger. Deshalb verbrachte er seine knapp bemessene freie Zeit 30 Jahre lang als ehrenamtlicher Landesjugendfeuerwehrwart. Auch zwei seiner drei Kinder, Tochter Anne (19) und Sohn Sönke (29), sind bei der freiwilligen Feuerwehr aktiv.

Das ist nicht das Einzige, was Gerd Langeloh seinen Kindern vererbt hat: Alle drei interessieren sich für den Hof. Noch ist aber nicht entschieden, wer von ihnen die "Frische-Abos" im Hamburger Süden in Zukunft vertreiben darf.