Die EU-Kommission beharrt darauf, dass Investoren mehr als bisher an den Milliardenverlusten der Landesbanken beteiligt werden.
Hamburg. Auf die Investoren der angeschlagenen HSH Nordbank und anderer Landesbanken könnten weitere Einbußen zukommen. Die EU-Kommission besteht demnach in den laufenden Beihilfeverfahren darauf, dass auch sogenanntes hybrides Kapital wie Genussscheine und stille Einlagen an den absehbar milliardenschweren Verlusten für 2009 beteiligt werden müsse. In dieser Frage statuiere die Kommission bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ein Exempel, berichtet das „Handelsblatt“ und beruft sich auf Informationen aus EU-Kreisen.
Doch auch weitere Landesbanken wie die HSH Nordbank, die BayernLB und die WestLB stellten sich auf ähnliche Auflagen ein. Das sogenannte hybride Kapital, das für einen Verlustausgleich herangezogen werden kann, summiert sich bei diesen vier Instituten nach Berechnungen der Zeitung auf rund 18,5 Milliarden Euro. Um einen Teil dieses Geldes müssten die Eigner und Träger, also Länder, Sparkassen und institutionelle Investoren, jetzt bangen. Die konkrete Höhe der Verlustbeteiligung wird mit der Feststellung des Jahresabschlusses 2009 in den nächsten Wochen bestimmt.
Die vier Landesbanken konnten nur dank massiver Hilfen ihrer Eigner die Finanzmarktkrise überstehen. Brüssel genehmigt diese Hilfen nur unter einschneidenden Auflagen.