Die Künstler im Gängeviertel haben gewonnen. Mit ihrer gewitzt-freundlichen Art haben sie ein historisches Quartier zurückerobert, das alle - vom Senat über den Bezirk bis zu den meisten Bürgern - schon abgeschrieben hatten. Nun können sie zu Recht behaupten: Kunst wirkt! Tausende Besucher aus ganz Deutschland haben sich das angesehen.
Die Kunst hat aber auch anders gewirkt: In der Stadt sind auf einmal Themen populär, die einst wie Blei lagen: Stadtentwicklung, Gentrifizierung, Denkmalschutz, Grundstücksvergabe im Höchstpreisverfahren. Das ist gut für die Stadt.
Bleibt zu hoffen, dass Gleiches für das Gängeviertel gilt. Wie auch immer das Konzept aussieht, das der Senat mit den Künstlern ausarbeiten will: Zwei Senatorinnen werden im Mittelpunkt stehen. Weder Kultursenatorin Karin von Welck noch Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk haben sich in der Diskussion besonders hervorgetan. Für beide ist jetzt das Feld bereitet. Sie haben eine große Chance - und eine große Verantwortung.