Seit 2004 wird in den neuen Hallen gearbeitet. Ausgleichsflächen für Werkserweiterung in das Mühlenberger Loch fehlen zum Teil noch immer.
Hamburg. Jetzt soll mit den Borghorster Elbwiesen bei Geesthacht eine Ausgleichsfläche von knapp 70 Hektar geschaffen werden. Dort soll nun der Deich geöffnet und die Wiesen dem Tidenverlauf des Flusses ausgesetzt werden.
Ein Plan, der als EU-Naturschutzprojekt schon lange diskutiert wird, gegen den Anwohner aber Sturm liefen, weil sie auch eine Überflutung ihrer Keller befürchten. Nun hat die städtische Realisierungsgesellschaft ReGe das Vorhaben wieder aufgegriffen und will den Deich auf Grundlage eines neuen Gutachtens als Ausgleich für die Werkserweiterung öffnen. Allerdings anders, als bisher geplant. Der Tideneinfluss soll jetzt durch ein Sperrwerk geregelt werden, damit es zu keinen nassen Kellern bei hohem Hochwasser kommen werde, so die ReGe. Kosten: rund 22,9 Millionen Euro. "So können wir dort wieder ein Süßwasserwatt schaffen - und die Anwohner müssen keine Befürchtungen vor steigendem Grundwasser haben", sagt ReGe-Chef Heribert Leutner.
Hintergrund des Vorhabens: Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hatte 2008 einen zunächst geplanten Ausgleich für Airbus in der Haseldorfer Marsch nicht anerkannt. Naturschutzverbände hatten geklagt, weil aus ihrer Sicht mit dem geplanten und gesetzlich geforderten Ausgleich dort nur ein bereits vorhandenes Naturschutzgebiet durch ein anderes ersetzt würde.