Werbefachmann Alexander Seger ist gebürtiger Hamburger. Auf Nachfrage hieß es jetzt von seiner Agentur, er äußere sich nicht zu der Kampagne.

Hamburg. Eine schwarz verhüllte Frau, daneben Minarette, die wie Raketen aus dem Boden ragen – holzschnittartig schlicht hat Werbefachmann Alexander Segert das Plakat für die Anti-Minarette-Kampagne gestaltet. Wer ist der Mann, der das düster-suggestive Motiv erdacht hat? Segert ist gebürtiger Hamburger und in der Hansestadt aufgewachsen. Bevor der 43-Jährige in die Schweiz kam, hat er in Konstanz Germanistik und Geschichte studiert. Werbung für die national-konservative Schweizerische Volkspartei (SVP) macht er seit 14 Jahren, auch seine Webeagentur Goal, die er vor sieben Jahren gründete, soll der Volkspartei nahe stehen.

Dass ausgerechnet ein Ausländer wie er sich eine solche Kampagnen ausdenkt, überrascht. Doch augenblicklich ist es unmöglich, ihn persönlich zu seinen Motiven zu befragen: Auf Nachfrage hieß es von Goal, der Chef äußere sich nicht zur Minarett-Kampagne. Dabei gilt der Brillenträger sonst nicht als medienscheu, sondern als professioneller PR-Stratege, dessen Erfolgsrezept lautet: „Kiss – Keep it simple and stupid“ (Halte es einfach und dumm).

In der Schweiz soll Segert schon lange aktiv in der rechten Szene sein, etwa als Mitglied der rechten Psychosekte VMP, deren Mitglied er in den 90er-Jahren gewesen sein soll. Später schrieb er für rechte Publikationen wie das erzkonservative Blatt „Schweizerzeit". Sein Chef dort soll Ulrich Schlüer gewesen sein, Mitbegründer der jetzigen Anti-Minarett-Initiative.