Der Alte Elbtunnel, eines der schönsten Bauwerke dieser Stadt, ist als Langezeitbaustelle eingerichtet worden.
Hamburg. In den kommenden Jahren werden die Tunnelröhren aufwendig saniert. Für den Autoverkehr wird eine "Sierichstraßen-Regelung" eingerichtet. Das heißt, von 5.30 bis 13 Uhr herrscht Einbahnverkehr von den Landungsbrücken nach Steinwerder, von 13 bis 20 Uhr fließt der Verkehr vom Hafen zurück in die Stadt. Radfahrer müssen sich in diesem Zeitraum dem Verkehrsfluss anpassen oder das Rad in entgegengesetzter Richtung schieben. Das teilt die Hamburger Hafenverwaltung mit, die so gern Hamburg Port Authority (HPA) genannt werden möchte. Der 1911 fertiggestellte Tunnel mit seinen rund 430 Meter langen Röhren unter der Elbe wird täglich noch immer von rund 1000 Fahrzeugen passiert. Die jetzige Röhrensanierung ist dabei (wie berichtet) Teil eines Instandsetzungsprogramms, das schon seit einigen Jahren umgesetzt wird und bereits 15 Millionen Euro gekostet hat.
"Zum 100. Geburtstag des Tunnels im September 2011 feiern wir mit den Hamburgern die Fertigstellung der ersten Röhre", verspricht Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hafenverwaltung. Gleich danach wird die zweite in Angriff genommen, sodass die Sanierung Ende 2013 abgeschlossen werden kann. Die Röhren werden komplett bis zur Stahlkonstruktion entkernt. Das heißt, alle Fliesen und der darunter liegende Drainagebeton werden entfernt. Im nächsten Schritt werden die sogenannten Stahltübbings - die Herzkonstruktion der Röhren - neu abgedichtet. Diese Dichtungen werden in der auch beim Bau verwendeten Technik durch Bleiverstemmungen erneuert. Wenn der Unterbau dicht ist, dann wird Drainagebeton aufgetragen. Das letzte Wort haben dann die Fliesenleger, die schätzungsweise 400 000 Fliesen pro Röhre anbringen. Diese Fliesen werden nach alten Vorbildern neu gebrannt. Im Original erhalten bleiben die Relieffliesen mit Motiven aus dem Unterwasserleben der Elbe, die den Tunnel säumen. Sie werden vor der Entkernung abgelöst und bis zu ihrem Wiedereinbau generalüberholt.