Die Abgase von Schiffen sind wegen ihrer hohen Ruß- und Stickoxidanteile seit einiger Zeit verschärft ins Blickfeld geraten.
In Hamburg wurde daher bisher für die Kreuzfahrtterminals in der HafenCity und in Altona eine Landstromanlage diskutiert, an die Schiffe während ihrer Liegezeit angedockt werden können. Doch inzwischen denkt die Stadt offenbar auch über Alternativen nach. Statt mit Strom könnten die großen Schiffe auch mit Gas beliefert werden, sagte Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) bei einem Info-Gespräch am Rande Kreuzfahrt-Fachmesse Seatrade, die zur Zeit in Hamburg stattfindet.
In Altona, wo gerade das zweite Kreuzfahrtterminal der Stadt eröffnet hat, werde es dazu eine Informationsveranstaltung geben. Hintergrund: Die Bezirkspolitik in Altona fordert eine Landstromanlage.
Für die Alternative Gas plädiert auch Bernhard Meyer, Chef der Meyerwerft in Papenburg. Moderne Schiffsmotoren könnten Gas und auch Schweröl verbrennen. Während der Liegezeiten könnten sie dann auf das wesentlich saubere Gas umgestellt werden, um Maschinen zur Energieerzeugung anzutreiben. Denkbar seien auch Tanks, sodass die Schiffe auch während einer Revierfahrt mit Gas angetrieben werden könnten. Meyer: "Noch sind das Überlegungen - aber in zwei, drei Jahren könnten wir so weit sein."
Auf jeden Fall soll die Gas-Lösung auch Thema des weltweit ersten Kongresses zum maritimen Umweltschutz sein, der 2010 in Hamburg stattfinden wird. Zu dem Umweltgipfel der Branche haben sich nach Angaben von Bernd Aufderheide, Chef der Hamburg Messe, bereits rund 700 Führungskräfte und Wissenschaftler angesagt.