800 Millionen Euro soll die Mega-Yacht inzwischen kosten. Ursprünglich wurde das 163 Meter lange Schiff auf 350 Millionen Euro geschätzt.

Hamburg. Der Projektname bei Blohm+Voss heißt schlicht „Eclipse“, das englische Wort für Finsternis. Und viel Einblick lässt die Hamburger Traditionswerft beim Bau der weltgrößten Privatyacht auch nicht zu: Dabei ist der prestigeträchtige Auftrag für den russischen Milliardär Roman Abramowitsch (42) nach seinem Stapellauf im Juni jetzt einen deutlichen Schritt weiter gekommen.

In Kürze sollen im Dock 10 vor den Landungsbrücken die Antriebsmaschinen eingebaut werden. Das erfuhr das Abendblatt von Projektbeteiligten. Am 22. Dezember, so wird in der Branche spekuliert, will Abramowitsch sein neues Spielzeug in Hamburg in Empfang nehmen. Schon jetzt soll er beinahe jeden Monat bei Blohm+Voss mit dem Hubschrauber einfliegen und den Baufortschritt begutachten oder auch gern einmal neue Wünsche vortragen. Welche das genau sind und wieviel der 163-Meter-Abramowitsch-Dampfer mittlerweile kosten wird – darüber gibt es bislang nur Spekulationen. "Kein Kommentar“, so heißt es bei der Werft stets, die sich zu strengem Stillschweigen verpflichten musste. Doch aus der Branche sickern immer mehr Details und Gerüchte durch: Und danach erlebt Abramowitsch wegen immer neuer Zusätze ungefähr das, was Hamburg auch mit seiner Elbphilarmonie erlebt hat: Das Ding wird immer teurer. 800 Millionen Euro soll das Mega-Boot inzwischen kosten, ursprüngliche geschätzte Kosten lagen noch bei 350 Millionen Euro.

Für 800 Millionen Euro gibt es allerdings dann auch aufsehenerregenden Komfort und viel Sicherheit in dem Freizeitschiff (siehe Infostück oben), das größer und länger ist, als die großen Frachter der 60er- und 70er-Jahre. In Hamburg soll die Yacht etwa Vorrichtungen für Raketenabwehrgeschütze bekommen, die Waffen werden in Frankreich montiert, heißt es. Und: Viele Crew-Mitglieder sollen ehemalige Fremdelegionäre sein. Das 163 Meter lange Schiff wird mit einem dieselelektrischen Antrieb ausgerüstet: Zwei starre Schrauben und eine moderne, drehbare Antriebsgondel wie bei der "Queen Mary 2" machen die „Eclipse“ wendig und besonders schnell.