Die HSH Nordbank liegt noch auf der Intensivstation. So viel steht fest. 559 Millionen Euro Halbjahresverlust sind zwar nach Einschätzung des Vorstands nicht lebensbedrohlich, aber an dem mit Milliarden Euro gefüllten Tropf der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein wird die Landesbank noch Jahre hängen.
Kurz: Wie es wirklich um das kränkelnde Geldhaus steht, lässt sich aus den jetzt vorgelegten Zahlen nicht seriös ablesen.
Denn was bei der Darstellung der eigenen Lage möglich ist, hat die Bank erst im Februar demonstriert: Da sollte aus 2,8 Milliarden Euro Verlust ein "Bilanzgewinn" gemacht werden, um stille Einleger bedienen zu können - die aus den USA importierten Bilanzierungsregeln machen es möglich.
Eine kritische Begleitung des Sanierungskurses ist unabdingbar. Der Wunsch, dies möge zum Wohl der Bank nicht in Wahlkampfpolemik abgleiten, ist naiv. Politiker, die das HSH-Siechtum als Hebel zum Wahlerfolg sehen, sollten sich des Risikos bewusst sein. Das tragen nämlich die Steuerzahler.