Es ist der übliche Reflex. Eine Kommune, hier ist es zugleich die Landesregierung, prüft die Ausweisung von bis zu 250 neuen Tempo-30-Zonen - und schon denkt man an einen unnötigen Eingriff des Staates, an Gängelung, an den Spruch von der freien Fahrt für den freien Bürger.
Es wird sicherlich auch den Aufschrei der Empörung geben, sobald der Senat viele dieser Vorschläge umsetzt. Aber warum eigentlich? Bei vielen der Straßen handelt es sich um klassische Wohnstraßen, in denen an ein zügiges Fortkommen ohnehin nicht zu denken ist. Um Straßen, an denen Kinder wohnen - und sich bewegen -, um Straßen, die alte wie junge Menschen auch als Lebensraum genießen wollen.
Es geht also um Straßen, auf denen schon jetzt nicht viel schneller als Tempo 30 gefahren werden kann. Eine konsequente Geschwindigkeitsreduzierung macht durchaus Sinn: wenn eine "intelligente" Verkehrsführung sicherstellt, dass Autofahrer auch tatsächlich fahren und sich nicht von einer roten Ampel zur nächsten hangeln.