124 Besucher wurden nach Drogen durchsucht. Der Betrieb der Diskothek „Silber“ auf St. Pauli wurde zunächst von der Polizei untersagt.

Hamburg. Die Diskothek „Silber“ in der Silbersackstraße auf St. Pauli war am Sonntagmorgen Ziel einer groß angelegten Durchsuchungsaktion des Landeskriminalamtes (LKA). Die auf den Handel mit Drogen spezialisierten Fahnder des Fachkommissariats 62 gingen davon aus, dass in den Räumen des Clubs mit synthetischen Drogen gedealt wurde.

Ermittlungen hatten ergeben, dass der Betreiber der Diskothek, Thomas G. (52), den offenen Konsum der Drogen toleriert habe, sogar Räume bereit gestellt wurden, in denen Ecstasy und Amphetamine konsumiert werden konnten, so Polizeisprecher Andreas Schöpflin. Nachdem bei der Staatsanwaltschaft ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt worden war, umstellte eine Hundertschaft der Landesbereitschaftspolizei das Gebäude gegen 7.40 Uhr am Morgen und beendete die Party.



124 Nachtschwärmer wurden in den folgenden drei Stunden nach Drogen abgetastet und auf Drogenkonsum untersucht. Gegen einen 38-Jährigen wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Bei Muhammad A. waren fünf Gramm Kokain und 185 Euro Dealgeld gefunden worden. Zwei weitere Männer (29, 33) und eine Frau (33) müssen sich wegen des Besitzes oder Erwerbs geringer Mengen Ecstasy und Amphetamin verantworten.



Die Polizei sieht den Einsatz als vollen Erfolg, da insbesondere bei der Durchsuchung der menschenleeren Diskothek zahlreiche kleinere Drogenmengen gefunden wurden, so Sprecher Schöpflin. Der Betrieb der Diskothek wurde eingestellt. Ob sie wieder eröffnen darf, muss jetzt das Ordnungsamt des Bezirks entscheiden. An dem Einsatz waren mehr als 100 Beamte und drei Rauschgiftspürhunde beteiligt.