Hamburg hat seinen ersten BSE-Fall. Wie die Gesundheitsbehörde gestern bekannt gab, wurde eine tote Milchkuh positiv auf die Seuche getestet.

Hamburg. Das Tier war zehn Jahre alt und nach Angaben der Behörde in der vergangenen Woche ohne Anzeichen auf eine Erkrankung verendet. Bei einer Überprüfung durch das Friedrich-Löffler-Institut wurde der Rinderwahnsinn festgestellt. Es ist nach einer BSE-kranken Kuh aus Nordrhein-Westfalen 2009 der zweite Fall in Deutschland.

Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, machte die Behörde in ihrer Mitteilung klar. Sie habe reagiert und zwei weitere gefährdete Rinder in dem betreffenden Bestand kontrolliert. Dazu zähle ein Nachkomme der Kuh und ein Tier, das mit der verendeten Kuh gemeinsam aufgezogen wurde. Es sei zudem verfügt worden, dass diese Tiere nach ihrer Schlachtung nicht in die Lebensmittel- oder Futtermittelkette gelangen dürften.

Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) beruhigte: "Für die Menschen geht von einem solchen Fall keine Gefahr aus", sagte Brigitte Wenzel, Fachreferentin für Tierseuchen beim DBV. Zudem sei die Zahl der BSE-Fälle in Deutschland in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. "2004 hatten wir 65 erkrankte Rinder, 2008 nur noch zwei." Das zeige, dass die Maßnahmen greifen, bei denen unter anderem das Verfüttern von Tiermehl verboten wurde. "Ältere Rinder sind hingegen noch gefährdet, weil sie vielleicht in jungen Jahren anderes Futter erhalten haben", so Wenzel. Das sei auch der Grund, weshalb alle älteren Kühe bis heute vor dem Schlachten untersucht würden.

Die Milch von infizierten Rindern gilt als nicht infektiös und ist nach Angaben der Behörden ohne Einschränkung nutzbar. Die verendete Kuh sei zudem entsprechend den EU-Vorschriften entsorgt worden.