Zum ersten Mal seit den Unruhen in Tibet vor gut einem Jahr hat eine Delegation von deutschen Menschenrechtsexperten das Hochland besuchen dürfen.
Zum ersten Mal seit den Unruhen in Tibet vor gut einem Jahr hat eine Delegation von deutschen Menschenrechtsexperten das Hochland besuchen dürfen. Nach der Rückkehr von ihrer dreitägigen Visite in der tibetischen Hauptstadt Lhasa zogen die vier Mitglieder des Menschenrechtsausschusses des Bundestages gestern vor der Presse in Peking eine gemischte Bilanz. Viele Fragen seien nicht beantwortet worden, berichtete der Leiter der Delegation, Holger Haibach (CDU). Auch hätten sie keine Gefängnisse besuchen können. Die Verantwortlichen in Lhasa hätten ihnen den Eindruck vermitteln wollen, dass in Tibet "alles in Ordnung" sei. Dennoch hätten sie interessante Eindrücke gewonnen. Während die chinesische Seite dem Dalai Lama unterstelle, die Tibeter zu den Unruhen angestiftet zu haben, hätten die Prozesse gegen vier Tibeter, die vor zwei Wochen wegen Brandstiftung mit Todesfolge zum Tode verurteilt worden seien, keine Erkenntnisse dafür gezeigt, stellte der FDP-Politiker Burkhardt Müller-Sönksen fest. Die Delegation beschrieb die Militärpräsenz als unverändert massiv. Der CDU-Politiker Jürgen Klimke nannte den Besuch an sich "schon einen Erfolg", auch wenn viele Antworten ausgeblieben seien.