Steakhaus-König Eugen Block wird neuer Pächter an den Landungsbrücken und damit das ehemalige Pupasch übernehmen. Das teilte gestern die...

Steakhaus-König Eugen Block wird neuer Pächter an den Landungsbrücken und damit das ehemalige Pupasch übernehmen. Das teilte gestern die Hafen-Verwaltung HPA per Fax mit. "Die Eugen Block Holding hat sich gegen 20 Bewerber durchgesetzt und plant an dem touristischen Brennpunkt ein hamburgisches Brauhaus einzurichten." Arbeitsname ist "Block-Bräu".

Geplant ist eine gastronomische Attraktion, die eine weltweite Bedeutung erlagen soll wie das Münchner Hofbräuhaus.

Ein Gremium bewertete die 20 Konzepte und habe sich für den Hamburger Unternehmer Eugen Block entschieden, der "an diesem touristisch herausragenden Standort künftig ein hamburgisches Brauhaus betreiben will und damit die Tradition hamburgischer Bierbrauhäuser der Hansezeit aufnimmt".

Also alles in Butter? Nein.

"Ich freue mich wirklich riesig, dass die Wahl auf uns gefallen ist, aber ich werde mich zu der Sache jetzt nicht äußern", sagte Eugen Block dem Abendblatt.

Hintergrund der verhaltenen Reaktion ist die Informationspolitik der Hamburger Hafenverwaltung HPA (Hamburg Port Authority), die zwar eine Pressemitteilung herausgab, aber die Block Holding über ihre Entscheidung nicht informierte. Es gebe nicht mal einen Vertrag, noch sei dieser schon ausgehandelt, heißt es aus der Geschäftsführung der Block Holding. Die Hafenverwaltung müsse "erst mal Butter bei die Fische tun".

Über den Block-Plan hatte das Abendblatt schon im September exklusiv berichtet. Die Blockgruppe möchte die 1000 Quadratmeter große Gaststätte mit den dicken Betondecken in eine kleine Brauerei verwandeln. "Die Gastronomie an den Landungsbrücken hat in ganz Deutschland eine so hohe Attraktivität wie sonst nur das Brandenburger Tor. Wir wollen Hamburg und die Hamburger Braukunst in den Mittelpunkt unseres Konzepts stellen. Wir wollen den Hamburgern die Landungsbrücken zurückgeben, denn wir haben einiges gutzumachen", sagte Eugen Block. Mit dem Gutmachen meint Block die zehn Jahre, in denen das Pupasch von Burim und Bashkim Osmani, die jüngst zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, als "Teenie-Abschlepp-Lokal" ("taz") geführt wurde.

Nach Mitteilung der Hamburger Hafenverwaltung werden nach der Sanierung der Landungsbrücken auch die nachträglich auf das Dach gesetzten Container entfernt und dort eine Dachterrasse für das Brauhaus eingerichtet.

Die Nachfolge im Pupasch hatte in der Vergangenheit mehrfach zu Irritationen geführt. Die stadteigene Sprinkenhof AG (SpriAG) hat als Verwalterin der stadteigenen Immobilie Landungsbrücken in diesem Jahr schon zwei Termine verstreichen lassen, an denen der Nachfolger gefunden sein sollte. SpriAG-Vorstandssprecher Henning Tants war schon in die Kritik geraten, weil er gleich nach seiner Amtsübernahme dafür sorgte, dass das Pupasch und das zugehörige Restaurant Vespucci weiter von Bashkim Osmani betrieben werden konnten.

Bashkim Osmani hatte zum 1. Januar das Pupasch geräumt. Seitdem steht es leer. Für die neue Nutzung sind nach Mitteilung der HPA umfangreiche Umbauarbeiten nötig, die vermutlich ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen werden. Danach könnte Eugen Block sein Block-Brauhaus am 19. Dezember 2009 eröffnen. Wenn HPA und SpriAG den Termin halten können ...