Fahrgäste müssen sich zwischen den Haltestellen Gänsemarkt und Berliner Tor auf große Einschränkungen einstellen.

Die Hamburger Hochbahn wird im kommenden Jahr vier Großprojekte abschließen. Das hat erhebliche Auswirkungen für die Fahrgäste: Die Linie U 2, die täglich bis zu 60 000 Fahrgäste nutzen, wird vom 12. Januar bis zum 28. Juni zwischen den Haltestellen Gänsemarkt und Berliner Tor in beiden Richtungen komplett gesperrt (wir berichteten): "Uns ist bewusst, dass die Sperrung eine Belastung für unsere Fahrgäste darstellt - mit Fahrzeitverlängerungen bis zu 20 Minuten. Eine Aufteilung der Einzelprojekte würde aber mehr Unannehmlichkeiten mit über Jahre dauernden Bautätigkeiten und Sperrungen mit sich bringen", sagt Hochbahn-Vorstand Ulrich Sieg. Die Maßnahmen seien notwendig, um bei stetig steigenden Fahrgastzahlen dasU-Bahn-Netz auch für die kommenden Jahrzehnte fit zu machen, so Sieg weiter.

Das Abendblatt stellt die vier Großprojekte, die in 2009 abgeschlossen werden sollen, vor:

In der Haltestelle Jungfernstieg laufen die Vorbereitungen für den Anschluss der neuen Linie U 4 an das Hamburger U-Bahn-Netz. So wird während der Sperrung der "Durchstich" zum Zielschacht der Tunnelbohrmaschine V.E.R.A erfolgen. Außerdem werden die Schienen und die Signaltechnik eingebaut. Zudem ist ein zusätzlicher Fluchttunnel vorgesehen. Die U 4, das Bauvorhaben kostet rund 298 Millionen Euro, wird die Innenstadt von Ende 2011 an mit der HafenCity verbinden.

Die Haltestelle Jungfernstieg wird auf der Ebene der U 2 umfassend modernisiert und barrierefrei ausgebaut. Die Decken und Bahnsteige werden saniert. Ein neues Lichtkonzept soll für eine helle und freundliche Atmosphäre sorgen. Es werden die Bahnsteige erhöht und neue Rolltreppen und Aufzüge eingebaut. Außerdem werden Orientierungshilfen für sehbehinderte und blinde Menschen installiert.

Der Linientausch von U 2 (Niendorf-Nord-Wandsbek-Gartenstadt) und U 3 (Barmbek-Mümmelmannsberg) soll Mitte 2009 erfolgen. Die U 2 wird dann von Niendorf-Nord bis Mümmelmannsberg mit 120 Meter langen Zügen fahren. Damit soll die Fahrgastkapazität auf dieser Strecke erhöht werden.

Aufgrund der nur 90 Meter langen Bahnsteige entlang der U 3 in der Innenstadt kann derzeit auch im weiteren Verlauf der Strecke Richtung Mümmelmannsberg nur mit kürzeren Zügen gefahren werden. In der Haltestelle Berliner Tor laufen bereits seit 2005 die Bauarbeiten für den Linientausch. Insgesamt haben die Baumaßnahmen rund 34 Millionen Euro gekostet. Abschließend werden nun neue Weichen eingebaut.

Das neue Elektronische Stellwerk City Ost soll Ende Juni in Betrieb genommen werden. Zur Vorbereitung müssen die Zugsicherungsanlagen der U 2 von Hauptbahnhof Nord bis Uhlandstraße und der U 3 von Hauptbahnhof Süd bis Burgstraße erneuert werden.

Die Fahrgäste will die Hochbahn umfassend über die Sperrung der U 2 informieren: Ab dem 5. Januar sollen 120 000 Flyer verteilt und an den U-Bahn-Haltestellen Informationsplakate aufgehängt werden. An den betroffenen Haltestellen werden bis zu 30 Mitarbeiter eingesetzt, die für Fragen der Fahrgäste zur Verfügung stehen.