Ganz in Schwarz gekleidet, steht Schauspielerin und Autorin Peggy Parnass vor einem weißen Jugendstilhaus in der Methfesselstraße. "Ich bin sehr aufgeregt", sagt sie leise. Hier in Eimsbüttel, vor dem Eingang ihres Elternhauses, verlegt Gunter Demnig den 250. Hamburger "Stolperstein". Der Kölner Künstler ist Initiator des 1996 begonnenen Stolperstein-Projekts. In Erinnerung an die verfolgten und ermordeten Menschen während der Nazizeit verlegt er vor den Wohnhäusern der Opfer viereckige Messingsteine. Darin eingraviert sind Namen, Geburts- und Sterbedaten sowie der Deportationsort.

Die durch ihre Gerichtsreportagen bekannt gewordene Peggy Parnass, deren Eltern 1939 nach Treblinka deportiert wurden, schaut auf die frisch verlegten Steine für Hertha und Simon Parnass. "Das ist ein Ersatz für die Grabsteine, die meine Eltern nie hatten", sagt sie. Die Autorin weiß noch sehr gut, wie sehr sie und ihre Familie damals gelitten haben. "Man hat uns Juden beschimpft, verprügelt und ermordet. Das darf nicht in Vergessenheit geraten."

Für 75 Euro können Hamburger zu "Steinpaten" werden. Infos dazu gibt es bei Peter Hess, Tel. 410 51 62.