Von "Druiden, Tauren und Elfen" spricht sie, ohne Luft zu holen. Laura Dietrich ist begeistert. Seit das Computerspiel "World of Warcraft" vor dreieinhalb Jahren auf den Markt kam, spielt die 17-Jährige mit. Manchmal so intensiv, dass wenig Zeit für Freunde oder ihr Hobby Zeichnen bleibt. Schon oft hat sie auf sogenannten Lan-Partys die Nacht durchgespielt. Mit ihrem Vater wartete sie jetzt um Mitternacht mit Hunderten anderen Fans vor einem Elektromarkt, um die neue Version des Spiels als Erste in den Händen zu haben .

Auch in der Schule weiß Laura genau, was sie will. Nach dem Abschluss der 10. Klasse auf der Realschule ist sie dieses Jahr auf die Erich-Kästner-Gesamtschule gewechselt, um dort ihr Abitur zu machen. Ihr großes Ziel: "Ich habe schon seit Jahren den Wunsch, bei der Bundeswehr Medizin zu studieren."

An der Armee gefällt ihr der Zusammenhalt. Außerdem möchte sie das Klischee widerlegen, dass Frauen keine guten Soldaten sein könnten. "Das ist auch das Vorurteil bei den meisten World-of-Warcraft-Spielern. Dabei habe ich schon ganz oft gegen Jungs gewonnen!"

Auch in der realen Welt schlägt sie sich wacker. Zum Beispiel in der Küche. Am liebsten kocht sie für sich und ihren Vater, bei dem sie nach der Trennung ihrer Eltern vor eineinhalb Jahren lebt, Pasta. "Ich kriege nicht genug von Nudeln."