Im Abendblatt berichten fünf Menschen, welche Erfahrungen sie mit ihren ungewöhnlichen Namen machen.

Im Supermarkt trifft man Gerhard Schröder, im Park Helmut Schmidt und beim Italiener um die Ecke Barbara Becker. Selbst Heinrich Heine, Albrecht Dürer und Wolfgang Göthe kann man in Hamburg begegnen - und zwar nicht auf dem roten Teppich, sondern auf der Straße.

In der Stadt wimmelt es von Namensberühmtheiten - auch wenn man die meisten von ihnen nicht erkennt. Denn bei Heinrich Heine handelt es sich nicht um den deutschen Dichter, sondern um einen Schlosser, bei Barbara Becker nicht um die Ex-Frau des Tennisspielers, sondern um eine Antiquitätenhändlerin - und bei Gerhard Schröder nicht um den ehemaligen Bundeskanzler, sondern einen Maschinenbauer im Ruhestand.

Denn die drei sind Namens-Doppelgänger. Und sie sind nicht die einzigen Hamburger, die den Namen einer berühmten Persönlichkeit haben, auch wenn sie sich manchmal ein bisschen anders schreiben. Von Friedrich Schiller über Eva Herman bis hin zu Hans Albers - in Hamburg ist alles vertreten, was keinen Rang, aber Namen hat.

Für Namensforscher ist dieses Phänomen eher ungewöhnlich. "Identische Namen gibt es in Deutschland eher selten", sagt der Namensexperte Professor Jürgen Udolph. Von rund 850 000registrierten Familiennamen in Deutschland sind laut einer Untersuchung mehr als 500 000 Nachnamen einzigartig und kommen nur einmal vor. "Ein Name ist etwas sehr Individuelles. Man sollte sich daher gut überlegen, ob man seinen Kindern bewusst den Namen eines bekannten Dichters oder Politikers gibt. Schließlich weckt ein Name Erwartungen und Vorurteile."

Welche Erfahrungen sie mit ihren besonderen Namen gemacht haben, das erzählen die fünf Namens-Doppelgänger Barbara Becker, Heinrich Heine, Gerhard Schröder, Albrecht Dürer und Wolfgang Göthe.