Einzelkarte im Großbereich kostet vom 1. Januar an 2,70 Euro statt 2,60 Euro. Senat muss noch zustimmen.

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) will zum Januar 2009 die Fahrpreise um durchschnittlich 3,3 Prozent erhöhen. Darauf haben sich nach Abendblatt-Informationen der HVV und die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) verständigt. Der Senat muss allerdings am 21. Oktober dem Antrag des HVV auf "Änderung des Gemeinschaftstarifs" noch zustimmen.

Nach Abendblatt-Informationen sollen von Januar 2009 an die Einzel- und Tageskarten um durchschnittlich 3,1 Prozent erhöht werden. Dabei soll der Preis für die Großbereichs-Einzelkarte von 2,60 auf 2,70 Euro und für die Gesamtbereichs-Einzelkarte von 6,90 auf 7,20 Euro angehoben werden. Der Zuschlag für den Schnellbus soll künftig 1,40 Euro anstatt wie bisher 1,30 Euro kosten. Die Preise für die allgemeinen Zeitkarten sollen um 3, 2 Prozent angepasst werden. Außerdem sollen die CC-Karten künftig 3,3 Prozent und die Seniorenkarten 3,2 Prozent teurer werden.

"Die Fahrpreiserhöhung fällt, im Vergleich zur allgemeinen Preissteigerung, sehr moderat aus. Auch wenn man bedenkt, dass die Kosten für die Verkehrsunternehmen seit der letzten Tarifänderung, um mehr als vier Prozent angestiegen sind", sagte HVV-Sprecherin Gisela Becker auf Anfrage. Die letzte Tariferhöhung im HVV erfolgte im Sommer 2007 und lag bei durchschnittlich 3,5 Prozent.

Wie berichtet, hatte der HVV zunächst eine durchschnittliche Tariferhöhung von 3,9 Prozent geplant. Diese Forderung wurde jedoch nach Gesprächen mit Verkehrspolitikern von CDU und GAL und der BSU korrigiert.

Aus der nun beantragten Fahrpreisanhebung von durchschnittlich 3,3 Prozent erwartet der HVV nach Abendblatt-Informationen rund 13,5 Millionen Euro Mehreinnahmen.

Unterdessen steht für CDU-Verkehrsexperte Klaus-Peter Hesse fest: "Die Fahrpreisanhebung ist angemessen. Denn der öffentliche Nahverkehr ist in den vergangenen Jahren immer attraktiver geworden. So wurde zum Beispiel viel in Sicherheit und Sauberkeit investiert." GAL-Verkehrsexpertin Martina Gregersen sagte: "Wir haben uns dafür eingesetzt, dass trotz immens steigender Energiekosten, die Fahrpreiserhöhung so gering wie möglich ausfällt. Das haben wir erreicht."

Kritik kommt unterdessen von SPD-Verkehrsexpertin Karin Timmermann: "Die Tariferhöhung bedeutet für viele Menschen eine zusätzliche finanzielle Belastung. Außerdem ist diese Tarifanhebung kein Anreiz, um vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen."

Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Die Preise für die Kurzstreckenkarte (1,30 Euro) und für die Nahbereichskarte (1,65) sollen unverändert bleiben.