Noch im Laufe dieses Monats will die Sprinkenhof AG entscheiden, wer den Zuschlag für das Lokal in Top-Lage erhält.

Hamburgs Top-Gastronomie-Immobilie an den Landungsbrücken wird noch in diesem Monat einen neuen Besitzer haben: Die Sprinkenhof AG (SpriAG) will im September verkünden, wer das ehemalige Pupasch, das seit Beginn des Jahres leer steht, betreiben darf. Das erklärte SpriAG-Sprecher Henning Tants auf Nachfrage des Abendblatts.

"Wir werden zusammen mit der Hamburg Port Authority die Entscheidung treffen", sagte er. Im Rennen seien noch zwei Bewerber. Wer das ist, wollte Tants nicht sagen.

Gute Chancen rechnet sich Hamburgs Steakhaus-König Eugen Block aus. "Ich habe gehört, wir sind noch im Rennen", sagt er. Er möchte dort einen gastronomischen Paukenschlag landen und ein Brauhaus (Block-Bräu) einrichten. "Die Gastronomie an den Landungsbrücken hat in ganz Deutschland eine so hohe Attraktivität wie sonst nur das Brandenburger Tor. Wir wollen Hamburg und die Hamburger Braukunst in den Mittelpunkt unseres Konzepts stellen. Wir wollen den Hamburgern die Landungsbrücken zurückgeben, denn wir haben einiges gutzumachen", sagt Block.

Ziel sei es, dass Hamburger und Touristen das Brauhaus an den Landungsbrücken international so bekannt machen wie das Münchner Hofbräuhaus. Dann würde es auch das "Hamburger Blockbräuhaus" geben.

Das Gebäude an den Landungsbrücken wird seit Beginn des Jahres für den Flutschutz an den Außenmauern umfangreich umgebaut. Zum Beispiel mit Panzerglas in den Außenfenstern, das auch einer Sturmflut standhält. Auch die Decken in diesem Gebäude sind besonders dick und könnten die schweren Brauerei-Maschinen tragen. In diese Umbauten wollte die SpriAG die neuen Betreiber der fast 1000 Quadratmeter großen Gaststätte mit einbeziehen.

Im Rennen um die Vorzeige-Immobilie, die der Stadt Hamburg gehört, sind wohl auch noch die Betreiber der St.-Pauli-Kneipe Thomas Read, die an den Landungsbrücken eine Gaststätte einrichten wollen, die die Historie Hamburgs und den Hafen zum Thema hat. Bei diesem Konzept soll der Besuch der Gaststätte mit Hafenrundfahrten oder Schiffstouren zu Museen oder anderen interessanten Orten im Hafen verknüpft werden.

Raus aus dem Rennen ist Top-Gastronom Jens Stacklies (Fischauktionshalle). "Wir haben unser Konzept zurückgezogen, um uns auf andere Bereiche zu konzentrieren, wie die neue Location in der HafenCity ,Das neue Leben'", sagt Stacklies.

Ob die Sprinkenhof AG wirklich bis zum Monatsende eine Entscheidung treffen kann, ist noch unklar. Denn schon einmal war ein Termin, den Henning Tants verkündete, nicht eingehalten worden - Henning Tants hatte Anfang des Jahres versichert, dass der Nachfolger im Pupasch im März verkündet werde.

Das Pupasch galt als "Teenie-Abschlepp-Lokal" ("taz") und war mehr als zehn Jahre lang von Burim und Bashkim Osmani, die zurzeit vor dem Landgericht stehen (Bericht Seite 13), geführt worden. Zum 1. Januar dieses Jahres hatte Betreiber Bashkim Osmani das Lokal geräumt.