Am 19. September werden vermutlich Tausende Hamburger Arztpraxen geschlossen bleiben oder nur einen Notdienst anbieten. Zehntausende Mediziner,
Am 19. September werden vermutlich Tausende Hamburger Arztpraxen geschlossen bleiben oder nur einen Notdienst anbieten. Zehntausende Mediziner, Mitarbeiter und auch Patientenvertreter aus ganz Deutschland werden zur Großdemonstration für höhere Ärztehonorare und gegen eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung in Berlin erwartet.
Der HNO-Arzt Dirk Heinrich aus Horn sagte, dass 3000 niedergelassene Ärzte aus Hamburg in dem Protestkomitee organisiert seien. "Die Vorschläge der Krankenkassen zeigen eindeutig, dass sie die Bezahlung der Arztpraxen auch weiter in einer Muschelwährung wünschen", sagte Heinrich.
Von der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) verlangte er, dass mindestens die versprochenen 2,5 Milliarden Euro Honorarplus eingehalten würden. Merkel und Schmidt hatten, auch um die Ärzte zu besänftigen, eine schnelle Lösung in Aussicht gestellt. Der Schlichter in dem Streit zwischen den Krankenkassen und den rund 150 000 niedergelassenen Ärzten in Deutschland hatte nach anfangs 1,9 Milliarden zuletzt 2,3 Milliarden Euro zusätzlich vorgeschlagen. Den Hamburger Abgeordneten Johannes Kahrs (SPD) und Antje Blumenthal (CDU) warf HNO-Arzt Heinrich vor, der Gesundheitsreform zugestimmt zu haben und sich jetzt zu verstecken. Am 25. September werden sich Ärzte, Pfleger und Mitarbeiter der Hamburger Krankenhäuser an den Protesten in Berlin gegen die Unterfinanzierung der Kliniken beteiligen. Ob der Krankenhausbetrieb darunter leidet, ist noch nicht abzusehen.