Die Strukturen in der Hamburg Port Authority (HPA), der früheren Hafenbehörde, sollen in den kommenden Jahren stark modernisiert werden.

Jens Meier (42), neuer Geschäftsführer der HPA, stellte am Freitag das entsprechende Konzept vor. Meier sagte, es werde darum gehen, "gewachsene Verwaltungsstrukturen in eine moderne, effiziente Managementorganisation zu überführen". Meier, der sehr entschlossen auftrat, wörtlich: "Wir wollen das Wachstum des Hafens nicht verwalten, sondern gestalten."

In der Vergangenheit hatte es zum Teil heftige Kritik an der HPA gegeben. Erst Ende Mai hatte der Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Klaus-Dieter Peters, im Abendblatt-Interview gesagt, er habe sich von der Privatisierung der einstigen Behörde "deutlich mehr versprochen".

Jens Meier, diplomierter Informatiker, griff die Kritik am Freitag offensiv auf. "Ich habe noch nie erlebt, dass ein Unternehmen ein so schlechtes Image hat", sagte Meier, es liege "irgendwo auf dem Grund der Elbe". Allerdings werde die HPA auch für alles verantwortlich gemacht, was im Hafen nicht optimal laufe - oft zu Unrecht. Es sei wichtig, die Probleme zu kennen und dann abzuarbeiten. Teil des neuen Konzepts ist es denn auch, den Dialog in Richtung Wirtschaft und Politik deutlich zu stärken. Die HPA-Geschäftsleitung wird um zwei auf fünf Köpfe ausgeweitet, um die Basis für effizientere Abläufe zu schaffen. Meier, der den Bereich Strategie, Marketing und Kommunikation zurzeit kommissarisch selbst leitet: "Wir suchen den Schulterschluss mit der Hafenwirtschaft. Wir brauchen nicht nur eine bessere Infrastruktur für unseren Hafen. Wir brauchen sie auch für die Kommunikation untereinander, zu den im Hafen angesiedelten Unternehmen, zu Wirtschaft und Politik und zu den Medien."

Um die Abläufe zu optimieren, sollen in der HPA die Bereiche Betrieb, Projekte und Administration getrennt werden und künftig als drei Säulen nebeneinander laufen. Auf diese Weise sollen Lösungen, zum Beispiel für dringende Verkehrs- und Kapazitätsprobleme, "unabhängig von Hoheitsaufgaben" entwickelt werden. Auch solle im Haus ein "Wissensmanagement" eingeführt werden, über das jüngere Mitarbeiter bei ihren Aufgaben über alle Bereichsgrenzen hinweg unterstützt werden sollen.

Der scheidende Geschäftsführer Hans Peter Dücker sagte, für ihn als Vertreter der Generation um die 60 ("davon haben wir hier eine ganze Menge") gelte es nun, "beiseitezutreten und Platz zu machen für die Entwicklung in die jüngere Generation hinein".