Es war das Wohnzimmer am Alsterufer. Gemütlich, urig, legendär. Gestern hieß es nun "Ciao, Paolino". Nach mehr als dreißig Jahren feierte Paolo Cherchi (63) in seinem Kultrestaurant Abschied. Mit Pasta, engen Freunden - und ein bisschen Wehmut.
"Das ist ein trauriger Abend", bekundete Produzent Markus Trebitsch, der den Wirt seit den 70er-Jahren kennt. Und auch Schauspieler und Stammgast Götz George bedauert die Schließung des Lokals: "Ich kann mir nicht vorstellen, woanders hinzugehen. Der Abschied ist ein scharfes Schwert."
Doch zumindest ist er nicht für immer. Paolino hat sich bereits umorientiert, plant bei der Kennedybrücke ein neues Lokal (das Abendblatt berichtete). Die Genehmigung der Stadt steht unmittelbar bevor: "Ich gehe davon aus, dass der Bauantrag noch im April genehmigt wird", sagt Reinhard Buff, Baudezernent im zuständigen Bezirk Eimsbüttel. Allerdings gibt es nicht nur Beifall für Paolinos Projekt. So äußert der Denkmalverein jetzt Kritik. Der Bau verschandele das Stadtbild, sagt der Vereinsvorsitzende Helmuth Barth. Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter hat jedoch grünes Licht für das neue Restaurant gegeben. Demnächst dürfte es also wieder "Ciao, Paolino" heißen. Schließlich bedeutet das Wort in Italien nicht nur "Tschüs". Sondern auch "Hallo".