Gabriele Müller-Remer übernimmt den Vorsitz der Hochbahn-Tochter. Fahrgastzahlen auf den 20 Schiffen sollen weiter steigen.

Wachwechsel bei Hamburgs Fährunternehmen Hadag-Seetouristik: Ende August wird Gabriele Müller-Remer den bisherigen Hadag-Vorstand Jens Wrage ablösen und Chef über die 20 Schiffe und 85 Mitarbeiter des Tochterunternehmens der Hamburger Hochbahn werden. Bei der Hochbahn ist die 53-jährige Niendorferin bisher Personalchefin und schon seit Jahren auch Mitglied des Hadag-Aufsichtsrats. "Sie kennt sich also bestens aus", so Wrage, der gestern seine Nachfolgerin vorstellte. Er selbst wird sich mit 64 Jahren in den Ruhestand verabschieden und dann einen lang gehegten Traum umsetzen: Zurzeit sucht er nach einem Motorboot, um dann im Sommer 2009 über Kanäle und Flüsse bis nach Südfrankreich zu schippern.

Wrage war 14 Jahre lang Einzelvorstand der Hadag. In seiner Amtszeit investierte das städtische Unternehmen rund 23,5 Millionen Euro in elf neue Schiffe und konnte das Fahrgastaufkommen deutlich steigern: Von 1997 bis heute stieg die Zahl der jährlich beförderten Passagiere von rund 2,2 Millionen auf jetzt knapp 6,3 Millionen. Besonders an den Wochenenden nutzen auch viele Hamburg-Besucher die Hamburger Fährschiffe, die dem HVV-System angeschlossen sind. Seit Kurzem setzt die Hadag zu solchen Spitzenzeiten an den Anlegern Finkenwerder und Landungsbrücken Einweiser ein, um den Andrang zu bewältigen.

Von 2006 auf 2007 gab es bei den Fahrgastzahlen jedoch nach der neusten Statistik einen "kleinen Knick" von einem Prozent. Grund für den leichten Rückgang sei der Airbus-Werksverkehr - wegen der Sparmaßnahmen des Flugzeugkonzerns seien rund 2,6 Prozent weniger Airbus-Beschäftigte zwischen Finkenwerder und Teufelsbrück transportiert worden, so Wrage. Dennoch gehe er weiter von steigenden Fahrgastzahlen aus. So werde es in der HafenCity sowie zur Gartenbauausstellung 2013 in Wilhelmsburg weitere Anleger für die Hamburger Hafenfähren geben. Vorstellbar seien auch Ausflugsfahrten bis Stader Sand, nachdem der Katamaran Elbe-City-Jet seinen Dienst zwischen Stade und Hamburg eingestellt hat. Wrage: "Darüber denken wir jetzt nach."