Sie haben keine Aufenthaltsgenehmigung und müssen bei einer Kontrolle um die Ausweisung fürchten: Illegale in Deutschland. Wie viele Menschen davon betroffen sind, kann nur geschätzt werden. Deutschlandweit könnten es nach Angaben der Diakonie zwischen 650 000 und 1,3 Millionen sein. Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordelbischen Kirche Fanny Dethloff geht von 100 000 Betroffenen in Hamburg aus. In Zusammenarbeit mit der Nordelbischen Kirche und der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di will das Diakonische Werk jetzt die genaue Zahl der Illegalen in Hamburg in einer Studie klären. Gleichzeitig sollen für Illegale problematische Alltagsbereiche wie die Gesundheitsversorgung, die Schulbetreuung und die Arbeitssituation untersucht werden.

Mit der Studie soll "die Illegalisierung und Versorgungsstrukturen für Illegalisierte öffentlich diskutierbar" gemacht werden, so Gabi Brasch, Vorstand des Diakonischen Werks Hamburg. Die Studie soll im Sommer 2009 abgeschlossen sein. Die Kosten in Höhe von knapp 40 000 Euro trägt die Nordelbische Kirche und die Hamburger "Stiftung do".

Die von der Nordelbischen Kirche veröffentlichte Zahl von 100 000 Illegalen wird von der Innenbehörde zurückgewiesen. In Hamburg gebe es keinen einzigen "Sensoren", der diese Zahl bestätigen würde, so Behördensprecher Reinhard Fallak. Zudem seien die Zahlen der Asylbewerber (2007: 7700), der Rückführungen und illegal aufgegriffener Personen in den vergangenen sieben Jahren um zwei Drittel gesunken.