Diese Augen! Diese Wimpern! Giraffenbulle Kumbuko ist erst vier Wochen alt, aber schon eine richtige Schönheit. Gestern stakste Kumbuko zum ersten Mal durch das hagenbecksche Giraffengehege, verfolgt von einem Dutzend Foto- und Fernsehkameras. Dabei war es für die Rothschild-Giraffe fast noch etwas zu kalt: Bei drei Grad Celsius durfte das 1,75 Meter große Riesenbaby nur zwei Stunden im Freien weilen. Das Licht der Welt erblickte der kleine Kerl mit dem langen Hals nach 15 Monaten in Mama Etoschas Bauch in der Nacht vom 11. auf den 12. Januar, von den Pflegern unbemerkt. "Halb eins hat der Nachtwächter nachgeschaut, da war noch nichts zu sehen", sagt Pfleger Thomas Günther (38). Als er wenig später die Wache begann, lag Kumbuko schon auf der Strohmatte - völlig erschöpft. Eine Giraffengeburt ist nicht ungefährlich: Das Kalb fällt kopfüber aus zwei Meter Höhe auf den Boden - der bei Hagenbeck natürlich gut ausgepolstert war. Sollte es das Wetter zulassen, wird Kumbuko jeden Tag mehr Freiluft schnuppern und - von Schwester Layla bewacht - die Mitbewohner kennenlernen: eine Herde Impalas, Große Kudus, Nilgänse und Nördliche Hornraben. Kumbuko ist Suaheli und bedeutet "zum Andenken". Der Kleine ist die lebendige Hommage an seinen Vater Jou-Jou. Der Bulle war im Oktober aus unbekannten Gründen im Alter von nur 14 Jahren gestorben. Kumbuko steht hoffentlich ein längeres Leben bevor, schließlich könnte er 30 Jahre alt werden. Die wird er aber nicht alle in Hamburg verbringen. Der Giraffenbulle - ausgewachsen knapp 5,60 Meter groß und 1800 Kilo schwer - wird noch zwei Jahre lang in Hamburg bleiben und dann im Zuge des Europäischen Artenschutzprogramms an einen anderen Zoo vermittelt werden.