Wie wichtig die Verbraucherzentrale ist, weiß Bürgermeister Ole von Beust (CDU) aus eigener Erfahrung ...

Wie wichtig die Verbraucherzentrale ist, weiß Bürgermeister Ole von Beust (CDU) aus eigener Erfahrung. Er hatte sich eigentlich nur ein Rezept für ein "Gulasch mallorquinischer Art" mit Backpflaumen, Zimt und gerösteten Pinienkernen aus dem Internet herunterladen wollen. Unfreiwillig war von Beust damit ein zweijähriges Rezepte-Abonnement eingegangen - für 30 Euro pro Jahr.

"Alle Zahlungsaufforderungen habe ich sofort gelöscht, weil ich das Ganze für einen Irrtum hielt. Als die erste Mahnung kam, habe ich bei der Verbraucherzentrale angerufen", erzählte der Bürgermeister. Das Ergebnis der Beratung: Wenn Abonnements versteckt auf Internet-Seiten enthalten sind, dann sind sie unwirksam.

"Verbraucherschutz ist ein wesentlicher Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft. Das ist kein linkes, grünes oder alternatives Thema", sagte von Beust. Er ist Vorsitzender der CDU-Kommission "Bewahrung der Schöpfung: Klima-, Umwelt- und Verbraucherschutz", die im Frühjahr erste Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren will.

Von Beust und Julia Klöckner, die Verbraucherbeauftragte der Unions-Bundestagsfraktion, zogen gestern in der CDU-Zentrale am Leinpfad (Winterhude) eine Zwischenbilanz. "Unser Leitbild ist der mündige und eigenverantwortliche Verbraucher", sagte Klöckner. Um dem Leitbild gerecht zu werden, müssten Produkte klare Kennzeichnungen unter anderem zu ihrer Herkunft aufweisen. "Wir sehen den Verbraucher nicht als Opfer, sondern als Gestalter des Marktes", sagte Klöckner. Nach Auffassung von Beusts kommt dem Verbraucherschutz in Hamburg wegen des internationalen Hafens und als Stadt der Werbeagenturen und der IT-Branche besondere Bedeutung zu.