31 Babys in acht Jahren wurden in den Babyklappen der Hamburger Stiftung SterniPark abgegeben. Allein im vergangenen Jahr waren es vier Babys. Das Projekt nennt sich Findelbaby und soll Müttern die Möglichkeit geben, ihr Baby nach der Geburt anonym abgeben zu können, aber es auch innerhalb von acht Wochen wieder abholen zu können. Die Verantwortlichen zogen gestern Bilanz: "2007 ist auch das achte Jahr in Folge, in dem in Hamburg kein einziges Neugeborenes irgendwo ausgesetzt wurde. Das ist sicher auch ein Erfolg der Babyklappe", sagte Leila Moysich (27), Gründerin von SterniPark.
Getrübt wurde die Freude über diese positive Bilanz durch den Tod eines Neugeborenen in der Siedlung am Osdorfer Born. Eine Mutter tötete dort ihr Kind kurz nach der Geburt. Trotzdem sei in Hamburg und bundesweit keine Häufung von Todesfällen Neugeborener zu verzeichnen, so Moysich. Neben der Babyklappe bietet SterniPark Schwangeren auch Hilfe bei der Entbindung an. So wurden seit der Gründung der Initiative bereits 300 Frauen betreut. Rund 50 Prozent der hilfesuchenden Mütter, die mit SterniPark anonym und unerkannt entbunden haben, haben sich nachher doch für ein Leben mit ihrem Kind entschieden.
Die Frauen treibe oft die Angst dazu, ihr Kind abgeben zu wollen. Angst vor den eigenen Eltern oder dem Vater des Kindes. Auch Drogen, Prostitution und Vergewaltigung sind oft ein Grund. "Trotzdem: Unsere Mütter kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Und das zeigt, dass auch die Gesellschaft eine Schwangerschaft als etwas Positives verstehen muss", so Moysich.
Das Projekt Findelbaby spricht sich für eine rechtliche Lösung aus, die wie beim Schwangerschaftsabbruch vor oder nach der anonymen Geburt eine Beratung der Mutter vorsieht.