In der Musik-Kneipe Pupasch an den Landungsbrücken gehen am 1. Janaur 2008 die Lichter aus. Die Gaststätte, die mit dem benachbarten Lokal Vespucci und den dortigen Büros als eine der Kommandozentralen des umstrittenen albanischen Familienclans der Osmanis galt, wird endgültig geschlossen. Ein neuer Betreiber ist noch nicht gefunden. "Das Pupasch wird ab 2. Januar leer stehen", erklärte Henning Tants (CDU), Vorstandssprecher der Sprinkenhof AG, die das Objekt vermietet.
Weil das Gebäude für den Flutschutz an den Außenmauern umfangreich umgebaut wird, soll es "im wesentlichen Teil des Jahres 2008" leer stehen. Wer die stadteigene Vorzeigeimmobilie betreiben will, hat noch bis Ende November Zeit, bei der Sprinkenhof AG ein Kozept vorzulegen. "Wir prüfen die Konzepte und werden dann im ersten Quartal des kommenden Jahres entscheiden", sagte Tants dem Abendblatt. Mehr als zehn Jahre lang führten Burim und Bashkim Osmani dort Regie. Offizell ist immer noch Bashkim Osmani mit seiner Firma PBG Betreiber des "Teenie-Abschlepplokals" (taz). Doch der 41-jährige Albaner ist auf der Flucht. Er wird mit internationalem Haftbefehl gesucht, weil ihm im Zusammenhang mit den vermeintlich faulen Krediten der Lauenburger Volksbank der Prozess gemacht werden soll. Bashkims Bruder Burim Osmani, der in Würzburg wegen Beihilfe zu schwerem Betrug vor Gericht steht, war ein märchenhafter Aufstieg vom Aushilfskellner im Rotlicht-Milieu zum angeblich millionenschweren "St.-Pauli-Investor" gelungen. Seit einiger Zeit befindet sich der Osmani-Clan in Hamburg offensichtlich auf dem Rückzug.
Das fast 1000 Quadratmeter große Pupasch an Hamburgs wichtigstem Touristenort (sechs Millionen Besucher jährlich) machte nach Brancheninformationen einen Jahresumsatz in zweistelliger Millionenhöhe. ek/reba