Hamburg hat mit die älteste Lehrerschaft im Vergleich unter den 16 Bundesländern. In Hamburg und Bremen sind jeweils fast 40 Prozent der Schulpädagogen älter als 55 Jahre. In den westdeutschen Ländern war gut die Hälfte der Lehrer im Schuljahr 2005/2006 älter als 50 Jahre. Derzeit noch etwas besser ist die Lage in den ostdeutschen Ländern, wo jetzt 60 Prozent älter als 45 Jahre sind.
Das ist das Ergebnis des Bildungsmonitors des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. "Die politisch Verantwortlichen müssen nachsitzen im Fach Personalplanung. Die kurzsichtige Politik der vergangenen Jahre hat dazu geführt, dass Deutschlands Lehrerschaft ziemlich angegraut ist", heißt es in einer Erklärung des IW.
Alexander Luckow, Sprecher der Bildungsbehörde, sieht die Überalterung der Kollegien als Folge der hohen Einstellungszahlen vor allem in den 70er-Jahren. Die Kehrseite: Auf die Schulen rollt eine Pensionierungswelle zu. "Von 2007 bis 2016 werden 51,9 Prozent der Hamburger Lehrer, 7939 Frauen und Männer, pensioniert", sagt Luckow. Wegen der hohen Attraktivität des Standorts Hamburg sieht Luckow kaum Nachwuchsprobleme. "Es gibt einen großen Andrang von Bewerbern", sagte Luckow.
Noch drastischer fällt der Generationswechsel bei den Schulleitern aus. Bis 2016 werden 63,6 Prozent der Hamburger Schulleiter in den Ruhestand wechseln. Hier liegt die Herausforderung laut Luckow vor allem darin, die Nachfolger rechtzeitig für den Leitungsjob zu qualifizieren.
Verschärft wird die Personallage dadurch, dass nach IW-Angaben bundesweit von den 2005/2006 mehr als 15 500 pensionierten Lehrern fast 30 Prozent wegen Dienstunfähigkeit vorzeitig ausschieden.