Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum spektakuklären Stimmzettelklau bei der Urwahl des SPD-Spitzenkandidaten im Februar wurden ohne Ergebnis abgeschlossen. Das hat die Staatsanwaltschaft der Partei offiziell mitgeteilt, bestätigte Sprecher Bülent Ciftlik. Offenbar war die Urne, in der die per Briefwahl eingegangenen Stimmzettel gelagert wurden, zwar mit einem Vorhängeschloss gesichert. Aber der Deckel konnte ohne Gewaltanwendung aus der Halterung gedrückt werden. Vier Personen sollen Generalschlüssel für alle Räume gehabt haben.

Schon in der September-Ausgabe der Parteizeitung "Hamburger Kurs" hatte sich der SPD-Landesvorsitzende Ingo Egloff zu dem Thema an die Genossen gewandt. Er informierte die Mitglieder über die Untersuchung der parteiintern eingesetzten Kommission, die den Stimmzettel-Dieben auf die Spur kommen sollte, aber die Täter nicht dingfest machen konnte. Es sei bedauerlich, so Egloff, dass der oder die Verantwortlichen nicht zu ermitteln gewesen seien. "Wir haben alles für eine Aufklärung getan." Auch seien Vorschläge entwickelt worden, um die Sicherheit des Kurt-Schumacher-Hauses zu verbessern. Allerdings sei das "Kuschu" ein öffentliches Haus, weil die SPD als offene Partei auftreten wolle. Dies müsse berücksichtigt werden. "Jetzt gilt es, den Blick nach vorn zu richten", so Egloff.