Mehr als ein Jahr lang dauerte das Martyrium einer 28-jährigen Frau, die, folgt man der Anklage, mit Morddrohungen, unvorstellbaren Gewaltexzessen und einer 9-mm-Pistole zur Prostitution im Cafe Lausen an der Reeperbahn gezwungen worden sein soll. Vor Gericht steht Qemajl Osmani (28), ein Cousin von Burim Osmani, der in Würzburg wegen Beihilfe zu schwerem Betrug angeklagt ist.

Qemajl Osmani werden vier Fälle von vorsätzlicher Körperverletzung in Verbindung mit versuchtem, schweren Menschenhandel, ausbeuterischer Zuhälterei und Vergewaltigung vorgeworfen. So soll er im Auto auf der Autobahn sein Opfer erst mit dem Messer bedroht haben. In Todesangst hätte sich die Frau bei hoher Geschwindigkeit aus dem Wagen gestürzt. Sein schwer verletztes und widerstandsunfähiges Opfer hätte Qemajl Osmani dann wenige Stunden später auf dem Sofa vergewaltigt.

Weiter werden dem Cousin der Gebrüder Osmani, der aus Serbien-Montenegro stammt und in Untersuchungshaft sitzt, 20 Fälle von Rauschgifthandel in "nicht geringem Umfang" vorgeworfen.

Der Prozess gegen Qemajl Osmani und drei vermeintliche Mittäter ist auf 15 Verhandlungstage angesetzt und geht bis in den August.