Kann der Fernsehturm doch noch aus seinem seit mehr als sechs Jahre dauernden Dornröschenschlaf geholt werden? Können Touristen und Hamburger schon bald wieder den atemberaubenden Blick weit über die Stadt hinaus genießen? Es gibt Hoffnung: Denn die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) ist der Idee gegenüber aufgeschlossen, den Heinrich-Hertz-Turm umzubenennen oder als Werbeträger nutzen zu lassen. "Wenn es Unternehmen gibt, die daran Interesse haben, werden wir die Möglichkeiten prüfen", bestätigte DFMG-Sprecher Peter Kespohl (44). Der FDP-Bundestagsabgeordnete Burkhardt Müller-Sönksen ist begeistert von der Idee: "Das Geld, das die DFMG durch die Umbenennung und Werbung einnimmt, könnte dann für die nötigen Brandschutzmaßnahmen und die Sanierung des Fahrstuhls eingesetzt werden." Dazu DFMG-Sprecher Kespohl: "Wenn ein langfristig tragfähiges Konzept vorliegen würde, dann würden wir auch bereit sein, mögliche Einnahmen mit einzubringen."

Unterstützung kommt auch von Mittes Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD): "Wenn durch eine Umbenennung oder Werbung das nötige Geld für eine Wiederbelebung zusammenkommt, dann wäre das eine gute Sache."

Wie berichtet, müssten nach Abendblatt-Informationen für ausreichende Brandschutzmaßnahmen und die Sanierung des Fahrstuhls mindestens vier Millionen Euro aufgewendet werden. Die Panorama-Plattform und das Drehrestaurant stehen seit mehr als sechs Jahren leer, weil bisher kein Gastronom so viel Geld investieren wollte. Das wurde am Freitag auch bei einer Abendblatt-Umfrage deutlich: "So eine Investition würde kein vernünftig denkender Gastronom tätigen, denn diese würde sich einfach nicht rentieren", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Gregor Maihöfer.

Ähnlich sieht das Rüdiger Kowalke vom Fischereihafen-Restaurant: "Die Gastronomie im Fernsehturm zu betreiben wäre nur interessant, wenn die hohen Investitionen wegfielen."

Sterneköchin Cornelia Poletto sagt: "Vier Millionen habe ich nicht. Aber eine Gastronomie im Fernsehturm zu betreiben wäre schon eine Herausforderung. "