Es war ein internationaler Schlag gegen Kindesmissbrauch - und im Zentrum der Ermittlungen steht ein Mann aus Hamburg. In Pattaya (Thailand) wurde der 51-Jährige jetzt von der thailändischen Polizei gefasst. In seinem Haus am Strand wurden unzählige DVDs, CDs und Videokassetten mit pornografischem Inhalt gefunden. Der Mann wurde auf der Stelle festgenommen. Die Ermittler waren auf die Spur des Hamburgers gekommen, weil ein kleiner thailändischer Junge bei der Polizei ausgesagt hatte, von dem 51-Jährigen missbraucht worden zu sein.
Wie viele Kinder hat der Hamburger noch missbraucht, um seine perversen Neigungen zu befriedigen? Die thailändische Polizei hatte bereits mehrfach gegen den Mann ermittelt. 2001 hatte der 51-Jährige der Hansestadt den Rücken gekehrt, um nach Thailand auszuwandern und dort ein neues Leben in einem Haus am Strand zu verbringen. Offenbar gehörte dazu auch verbotene Kinderpornografie. Zuletzt 2004 war gegen den Mann in Thailand wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern ermittelt worden. Doch damals verliefen die Ermittlungen im Sande.
Im jüngsten Fall wurden die deutschen Behörden eingeschaltet, unter anderem das Bundeskriminalamt (BKA). Denn die deutschen Behörden verfolgen auch im Ausland deutsche Staatsbürger, die ins Ausland gereist sind, um dort Kinder zu missbrauchen. Nach deutschem Recht ist der im Ausland begangene sexuelle Missbrauch von Kindern strafbar. Dort festgenommene Täter können nach Deutschland ausgeliefert werden und müssen hier langjährige Haftstrafen absitzen.
Unterdessen ist in New York ein deutscher Adliger festgenommen worden, der auf Long Island eine Filiale der Hamburger Immobilien-Firma "Engel & Völkers"geleitet hatte. Ihm wird der Besitz von Kinderpornos vorgeworfen. Der Beschuldigte, Matthias Freiherr von W. (34), soll behauptet haben, ein deutscher Freund, der bei ihm zu Besuch gewesen sei, habe die Kindersex-Fotos auf seinen Computer geladen.
Engel & Völkers hat den Adligen sofort von seinen Aufgaben als Lizenznehmer entbunden. Dem Mann drohen bis zu vier Jahre Haft. Zunächst wurde er gegen 250 000 Dollar Kaution freigelassen.