Humor ist, wenn man trotzdem lacht - eine Redewendung, die die neue Chefin im Wandsbeker Bezirksamt gerne für sich in Anspruch nimmt. Cornelia Schroeder-Piller (46, CDU), die sich selbst als ehrgeizig und perfektionistisch beschreibt, kann schwierige Situationen besser meistern, wenn sie das Lachen dabei nicht verliert. "Im Spanischen gibt es ein Sprichwort, das übersetzt etwa bedeutet: ,Es gibt nichts Schlechtes, das nicht auch etwas Gutes bringt'", sagt sie. Genau diese Einstellung versucht sich die Juristin für ihre neue Aufgabe in Wandsbek zu erhalten.

Vielleicht ein Überbleibsel aus ihrer Jugend, denn geboren und aufgewachsen ist Cornelia Schroeder-Piller in Kolumbien. "Ein Urgroßvater - damals Hamburger Kaufmann - ist nach Südamerika ausgewandert. Auch sie selbst hat noch immer zwei Pässe. 1972 kam sie mit ihrer Familie nach Deutschland, seit 1975 lebt sie in Hamburg, machte hier ihr Abitur und lernte schon während der Schulzeit ihren späteren Ehemann Michael Piller (59) kennen. Er ist es auch, der sie bei offiziellen Veranstaltungen in Wandsbek begleiten wird. Dass Cornelia Schroeder-Piller bisher keinen näheren Bezug zu Wandsbek hatte - sie selbst lebt mit ihrem Mann in Harvestehude - sieht die neue Bezirksamtschefin nicht als Nachteil. "Ich gehe dadurch neutral an die Dinge heran. In erster Linie komme ich als Verwaltungsjuristin, setze mich im Senat für die Wandsbeker Interessen ein. Da ich lange für Fachbehörden gearbeitet habe, weiß ich genau, wie ich wen ansprechen muss."

Jetzt will die ehemalige Büroleiterin von Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram zunächst herausfinden, "wie Wandsbek tickt". Mit der GAL hat sie sich schon getroffen, der SPD stellt sie sich Ende Februar vor. Auch die Bürger- und Trägervereine will sie besuchen. "Ich möchte die Menschen dieses Bezirks kennenlernen." Besonders will sie sich künftig für Integration starkmachen. "Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, in ein Land zu kommen, wenn man die Sprache nicht spricht."

Cornelia Schroeder-Piller ist davon überzeugt, dass eine Sache nur dann erfolgreich wird, wenn sie gut geplant ist. Und so will die erste Frau im Bezirk auch in Wandsbek künftig nichts dem Zufall überlassen.