Vertreter von SPD und GAL warnen davor, die soziale Situation auf der Elbinsel Veddel in zu rosigen Farben zu malen. Wie berichtet, ist der Ausländeranteil in dem Problemstadtteil seit 1999 um zwölf Prozent auf 52 Prozent gesunken. Henning Finck (CDU) hatte daraus geschlossen, die Veddel entwickele sich zu einem In-Stadtteil.

Carola Veit (SPD) sagte: "Von einem In-Stadtteil kann man bei der Veddel leider noch lange nicht sprechen. Es gibt eine hohe Fluktuation der deutschen Studenten, die dort vergünstigten Wohnraum bekommen. Erst, wenn diese auf der Veddel auch nach dem Uni-Abschluss wohnen bleiben und dort ihre Familien gründen, kann man vielleicht eines Tages von einem In-Stadtteil sprechen." Kritisch betrachtet Veit ferner die hohe Zahl der Sozialhilfeempfänger, die auf der Elbinsel wohnen: "Diese ist in den vergangenen Jahren immer stärker gestiegen." Dennoch sei der CDU zu attestieren, dass es ein weiser Entschluss gewesen sei, auf der Veddel Studentenwohnungen einzurichten.

Claudius Lieven (GAL) wies vor dem Hintergrund von Einbürgerungen auf die "begrenzte Aussagekraft" der gesunkenen Ausländerzahl hin: "Interessanter wäre, zu erfahren, wie viele Veddel-Anwohner einen Migrationshintergrund haben."