Oliver Wagner ist immer da, wo Hilfe gebraucht wird - und Arbeit gibt es derzeit reichlich in Hamburgs ältestem Haus. Zwar arbeitet der 32-Jährige in der Direktion des Zollenspieker Fährhauses, doch wenn ein Angestellter ausfällt, bedient Wagner auch eigenhändig die Gäste. "Ich bin hier Mädchen für alles", sagt er über seine Tätigkeit in dem Restaurant und Gasthaus. Von Mittwoch an koordiniert er die Festwoche zum 750-jährigen Bestehen des Fährhauses in Vierlande. Das Hochwasser, das Mitte nächster Woche in Hamburg erwartet wird, wird den geplanten Ablauf der Veranstaltung kaum beeinträchtigen. Wagner: "Das Gebäude ist bis zu 7,20 Meter Hochwasser geschützt." Das Zollenspieker Fährhaus steht auf dem südlichsten Punkt der Stadt am Elbstromkilometer 598,5. 1252 wurde der Ort unter dem Namen Eslinge erstmals urkundlich erwähnt. Schon damals wurde die Furt von einer Fähre überquert. Da Eslinge auf einer inzwischen bedeutend gewordenen Handels- und Heerstraße lag, war eine allgemein verständliche Ortsbezeichnung erforderlich. 1460 tauchte der Name "Toln Spieker" erstmals auf. "Aus dem Begriff sollte hervorgehen, dass an dieser Stelle sowohl Zoll erhoben als auch Ware gespeichert wurde", so Wagner. 1995 sollte das Zollenspieker Fährhaus wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Daraufhin kaufte Bodo Sellhorn das Gebäude, um es seit Mai 1998 der Gastronomie zu öffnen. Im April dieses Jahres übernahmen Oliver Wagner und Ulrike Timm die Direktion des Hauses. Zum Jubiläum planen sie, einen Yachthafen zu bauen und die Fährverbindungen von den Landungsbrücken zu erweitern.