Justizsenator: Strafvollzug in USA zum Teil vorbildlich

Hamburg. Hamburgs Justizsenator Roger Kusch (CDU) hat Teile des Strafvollzugs in den USA als vorbildlich für Hamburg bezeichnet. Nach seinem Besuch beim "härtesten Sheriff der USA", Joe Arpaio, kritisierte Kusch die Zustände in dessen "Zelt-Gefängnis" zwar als "völlig inakzeptabel". Im Abendblatt-Interview betont der Senator allerdings: "Ich stehe durchaus für konsequenten Strafvollzug, der neue Straftaten verhindert." So denke er darüber nach, den Fernsehkonsum der Häftlinge einzuschränken, da blutrünstige Filme einen negativen Einfluss haben könnten. Auch müsse man fragen, ob die in Deutschland gesetzlich festgeschriebene Einzelbelegung von Gefängniszellen noch zeitgemäß sei. Justizbehördensprecher Kai Nitschke sagte, seine Behörde arbeite derzeit an einem neuen Konzept zur Bekämpfung des Drogenmissbrauchs in Gefängnissen. Auch dazu habe Kusch sich in den USA informiert. Ein weiteres Problem, das Hamburg zügig lösen wolle, sei der Missbrauch von Besuchs- und Telefonkontakten, hieß es aus Justizkreisen. Noch immer würden aus Gefängnissen heraus Verbrechen organisiert. Deswegen denke Kusch über eine Einschränkung der Außenkontakte von Häftlingen nach.