Nur 80 Tage brauchten die beiden Brüder Haris und Aimal Jahed, um einen kunstvollen Rekord aufzustellen. Heute um 11 Uhr wird das weltweit höchste Graffito, das je auf eine Hauswand gesprüht wurde, im Wohngebiet Osdorfer Born eingeweiht. Gemeinsam mit dem Stadtteilbeirat und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Viertels wurden Thema und Motiv abgestimmt. Das Graffito greift "Die Beziehung zwischen Mensch und Natur" auf und ziert die Stirnwand des 13-stöckigen SAGA-Hochhauses am Immenbusch 33. Für die Fläche von 550 Quadratmetern versprühten die Künstler, die in der Graffiti-Szene als "Fusion" und "Nulon" bekannt sind, 1500 Spraydosen. Das von der SAGA und weiteren Sponsoren unterstützte Projekt, soll zu einer Attraktion für Hamburger und Touristen werden. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Das hauptsächlich in Grün- und Blautönen gehaltene Motiv ist mit seiner Höhe von 42 Metern und seiner Breite von 13 Metern ein auffälliger, bunter Blickfang zwischen den grauen Hochhäusern am Osdorfer Born. Zu sehen ist ein angeschnittener Erdball. Darauf sind Naturmotive wie Tiere, Felder und Flüsse, zusammen mit Menschen, Straßen und Häusern kunstvoll in Szene gesetzt. Jugendliche aus dem als sozialer Brennpunkt geltenden Stadtteil hätten ihre Träume, Zukunftsvisionen, aber auch Ängste in die Arbeit mit eingebracht, heißt es von der SAGA. Der 23-jährige Aimal und der 25-jährige Haris kommen mit ihrem Werk ins Guinness-Buch der Rekorde. Um sich richtig freuen zu können, fehlt den in Afghanistan geborenen Brüdern allerdings noch ein zusätzlicher Sponsor. Die Gesamtkosten von rund 23 000 Euro sind nämlich trotz Unterstützung der insgesamt 21 Sponsoren noch nicht vollständig abgedeckt.