Zwischen dem Kulturkreis Jenfeld und der Hamburger Universität gibt es Streit um den neuen Tansania-Park. Dieser sollte im September auf dem rund 3000 Quadratmeter großen Areal der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne eröffnet werden. Jetzt muss die Eröffnung verschoben werden. Wissenschaftler der Hamburger Universität befürchten eine Verherrlichung der Kolonialzeit. Das 1939 geschaffene Kriegerdenkmal, das vier ostafrikanische Askari-Soldaten und einen weißen Offizier zeigt, soll neben dem Expo-Pavillon Tansanias im Mittelpunkt des Parks stehen. Auch ein Schutztruppendenkmal, das neben Gedenktafeln für die Gefallenen in den ehemaligen deutschen Kolonien auch eine Gedenktafel für Hitlers Afrikakorps zeigt, ist vorgesehen. Ludwig Gerhardt vom Asien-Afrika-Institut an der Universität Hamburg bezweifelt, dass der Museumspark mit der jetzigen Konzeption ein Beitrag für die Völkerverständigung sein könne. Es fehle die notwendige kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des deutschen Kolonialismus, sagt der Uni-Professor. Auch sei der Aufstellungsort problematisch. Es bestehe die Gefahr, dass der Park zur Pilgerstätte für Rechtsextreme und Nationalisten werden könnte. In einem offenen Brief an Kultursenatorin Dana Horakova und die Bezirksversammlung Wandsbek fordert Gerhardt ein denkmalpflegerisches und didaktisches Konzept für die öffentliche Präsentation der Denkmäler. Eine überstürzte Wiederaufstellung des Askari-Reliefs sei in jedem Fall zu vermeiden.