Die Baustelle, auf der bis zum April 2007 die “BallinStadt“ als kultureller Meilenstein errichtet werden soll, macht einen traurigen Eindruck.

Von den Original-Auswandererhallen ist nur noch eine einzige, recht kümmerliche Wand erhalten geblieben. Daneben liegt ein großer Haufen zerschlagener Ziegel. Ob diese Wand stehen bleibt, ist unklar.

Die "BallinStadt" wird für neun Millionen Euro auf dem historischen Gelände am Autobahnkreuz Hamburg-Süd auf der Veddel errichtet. Jährlich soll ab 2007 das Museum "port of dreams" 150 000 Besucher anlocken - vornehmlich die Nachfahren der fünf Millionen Menschen, die zwischen 1850 und 1934 über die Veddel auswanderten. Die Kulturbehörde will den Rest der Wand, die im Süden des Geländes steht, erhalten. "Diese Fassade bleibt stehen", sagt Behördensprecher Björn Marzahn. Anders beurteilt Volker Reimers von der Betreibergesellschaft der "BallinStadt" den Mauerrest. "Die Wand ist nicht mehr tragfähig, sie wird wahrscheinlich abgetragen", sagte er dem Hamburger Abendblatt. Zur Zeit prüfe ein Experte die Ziegel. "Es ist nicht klar, ob es sich wirklich um die Originalziegel handelt", sagt er. Denn an den Hallen sei im Laufe der Jahre viel ausgebessert worden. Die Wand solle aber im Museum wieder aufgebaut werden.

Von den Auswandererhallen war bis zur Grundsteinlegung für das Museum im Dezember 2005 nur ein barackenartiger Flachbau übriggeblieben, in dem 20 Jahre das Restaurant Bela-Mar war.

Falls der Wandrest nicht erhalten bleibt, befindet sich auf den Gelände nur noch ein Original-Kopfsteinpflaster - das jedoch genauso aussieht wie jedes andere alte Kopfsteinpflaster.