Lärm: Seminar vermittelt Wissen über Folgen lauter Musik

Etwa 160 Diskjockeys aus Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen haben ihn jetzt: den DJ-Führerschein. Ein Zertifikat bescheinigt den Teilnehmern des Seminars Kenntnisse über das Gehör und die gesundheitlichen Folgen lauter Musik. Zudem werden Infos über technische Gestaltungsmöglichkeiten in Diskotheken und über haftungsrechtliche Fragen vermittelt. Ziel des Führerscheins ist es, auf freiwilliger Basis extrem laute Musik in Diskotheken zu vermeiden, um Hörschäden zu verringern.

Der DJ-Führerschein ist Teil einer bundesweiten Kooperation zwischen Gesundheitsbehörden der Länder und Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe e. V. (BDT) im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA). Die norddeutsche Kooperationsveranstaltung wird von Techniker Krankenkasse (TK), Berufsverband Disc-Jockey e. V. (BVD) und Gesundheitsbehörden in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen unterstützt.

Jährlich besuchen eine Million Gäste etwa 2500 Diskotheken und Klubs hierzulande. "Die steigende Anzahl freizeitbedingter Gehörschäden bei Kindern und Jugendlichen ist besorgniserregend", so Henning Franz, Präsident des BDT. 25 Prozent der Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren weisen lärmbedingte Hörschädigungen auf. "Mit dem DJ-Führerschein wollen wir DJs und Diskothekenbetreibern ihre Verantwortung gegenüber Gästen verdeutlichen. Hörschäden durch zu hohe Schallpegel sind nicht heilbar", so Dietrich Wersich, Gesundheitsstaatsrat der Behörde für Wissenschaft und Gesundheit.

Bereits im Juli hatte die Gesundheitsbehörde angeregt, den Lärmpegel bei Rockkonzerten und in Diskotheken zu verringern. Auch beim DJ-Führerschein soll die maximale Lautstärke im Mittelwert unter 100 Dezibel liegen. Kosten des Seminars: 10 Euro, für BVD-Mitglieder 5 Euro. Infos unter: www.

dj-fuehrerschein.com