Sie kommt gerade von der Probe. Tamara L o p e z, Solistin im Spanischen Nationalballett, tanzte in der Premiere von "Fuenteovejuna" die Hauptrolle der hinreißend schönen und stolzen Laurencia an der Staatsoper.

Egal ob Madrid, Hamburg oder Tokio, wohin die Reise nach dem Gastspiel geht: Sie trainiert täglich. Mit sechs Jahren hat Tamara Lopez, 1978 in Cordoba geboren, zu tanzen begonnen. In Cadiz, wo sie aufwuchs, studierte sie klassischen, in Sevilla spanischen Tanz und Flamenco. Seit 2003 ist sie Solistin im Spanischen Nationalballett. Ganz im Gegensatz zu ihrer expressiven, eleganten Bühnenpräsenz, wirkt sie in der Garderobe bescheiden, geradezu schüchtern. Will auch nichts über sich erzählen, spricht lieber über die Arbeit. Laurencia ist ihre Lieblingsrolle. "Ich habe sie mit dem Choreographen Antonio Gades einstudiert." Von ihm hat sie hohe Disziplin gelernt. "Es mußte alles auf den Millimeter stimmen. Er war Perfektionist, der mehr als 100 Prozent forderte."

Auch die Tänzerin lebt vor allem für ihre Kunst. "Ich lese und gehe gern ins Kino, dafür nehme ich mir Zeit." In Hamburg ist das Ensemble zum ersten Mal. "Eine wunderschöne Stadt", sagt sie und lächelt sogar. "Wir waren am Hafen, sahen die ,Queen Mary 2'. In Madrid gibt's keine großen Luxusliner." Eine Leidenschaft hat sie noch: das Reisen - mit dem Nationalballett.