Jubiläum: Pfeifen Tesch an den Colonnaden feiert den 125. Firmengeburtstag.

"Ihre Pfeifen passen ausgezeichnet zu meinem ausgesprochenen Pfeifenkopf - besten Dank". Diese Worte schrieb der Schauspieler Heinz Reincke am 20. Juni 1967 in eines der Gästebücher der Firma Pfeifen Tesch. Vor und nach ihm haben sich hier zahllose prominente Kunden verewigt. Manchmal auch mit Autogrammkarte. "Thanks for the Smoke" schrieb Meat Loaf 1996. Sir Peter Ustinov karikierte 1982 kurzerhand den heute 75 Jahre alten Seniorchef mit Zigarre und schrieb dazu einen Dankesgruß. Sie waren alle schon da: Karl Lieffen, Uri Geller, Helmut Schmidt, Manfred Krug, Peter Maffay, Udo Lindenberg und viele andere, um spezielle Tabakdüfte zu erschnuppern.

So exklusiv wie viele der Kunden ist auch das Geschäft selbst. Kein Laden hat seinen Firmensitz länger an den Colonnaden als Pfeifen Tesch. Heute noch in Familienbesitz, feiert das winzige Fachgeschäft im Haus Nummer 10 am 20. Mai das 125jährige Bestehen.

Mit 26 Jahren gründete Heinrich Carl Tesch 1880 seinen Pfeifen- und Tabakhandel unter den Arkaden der Straße. Ein Jahr später heiratet er die Geschäftsfrau Therese Scheele, die direkt nebenan eine Putzmacherei (Hüte) betreibt.

Der "Jungunternehmer" stirbt allerdings schon mit 38 Jahren, ohne einen Erben hinterlassen zu haben. Seine Frau Therese verkauft daraufhin ihr Geschäft und führt das Pfeifengeschäft alleine weiter.

Um die Nachfolge zu sichern, adoptiert Therese Tesch 1917 die achtjährige Vollwaise Hedwig. 1928 tritt Großneffe Hermann Tesch in die Firma ein und verliebt sich in Hedwig. Günther Ferdinand (1933) und Helga (1936) gehen als Kinder aus der folgenden Ehe hervor.

Helga Tesch arbeitet schließlich in der elterlichen Firma und heiratet später den Polizeibeamten Werner Cub, der in seiner dienstfreien Zeit mit im Laden aushilft.