Baustellen: Das Abendblatt zeigt neun Großprojekte zwischen Kaiser-Wilhelm-Straße, Valentinskamp und Hohe Bleichen.
Baustellen, wohin man sieht. Abgerissene Gebäude, Baugerüste, Fußgänger laufen Slalom. Autos kurven durch verengte Straßen. Auf dem Areal zwischen Hohe Bleichen, Amelungstraße und Fuhlentwiete wird in der Neustadt an sechs Baustellen gleichzeitig gearbeitet. In wenigen Monaten kommen noch drei weitere Projekte dazu. Investitionsvolumen: rund 200 Millionen Euro.
Mit Nettobaukosten von 9,5 Millionen Euro rechnet der Bauherr ESC Esche Schümann Commichau, vertreten durch Carlos Nugent aus dem Architektenbüro nhm, für das Kontorhaus Fuhlentwiete 12, das zur Straße eine Doppelglasfassade erhält. Das Gebäude aus den 50er Jahren ist vollkommen entkernt worden und soll - nach Aufstockung um zwei Etagen - neungeschossig werden. Fertigstellung: Ende 2005. Architekten: nhm.
Etwa zehn Millionen Euro investiert die Momeni Projektentwicklung GmbH in den Neubau Hohe Bleichen X3. In das schmale Bürogebäude soll im Erdgeschoß ein Textilgeschäft oder ein Cafe einziehen. Zur Hälfte vermietet. Fertigstellung: Juli 2005. Architekten: Bothe Richter Teherani.
Für geschätzte sieben Millionen Euro baut die Cogiton an den Hohen Bleichen 17 das ehemalige Gebäude der Hypothekenbank zu einem Bürohaus mit zwei Läden und einem Brasserie-Bar-Konzept um. Gastronom Dirk von Haeften will hier sein Restaurant "Die Bank" mit etwa 120 Restaurantplätzen und 40 Barplätzen ausstatten. Eröffnung Herbst 2005 kurz vor der Fertigstellung des gesamten Gebäudes. Bis auf das völlig neu errichtete Staffelgeschoß sind bereits alle Flächen vermietet. Architekten: SEHW.
Das Gebäude Hohe Bleichen 22 ist seit Anfang des Jahres eingerüstet. Der Grundeigentümer Allianz wollte die Fassade des Brandenburgerhauses streichen lassen. Aber: Bei ersten Arbeiten stellte sich heraus, daß die Fassade des alten Hauses marode war. Sie wurde völlig entfernt. Die Mieter, Rechnungshof und Kulturbehörde, mußten vorübergehend umziehen. Die heute feststehenden Baukosten von 1,5 Millionen Euro fallen zehnmal höher aus als geplant. Fertigstellung: Herbst 2005. Architekt: Bernd Meyerbröker.
Für 35 Millionen Euro gestaltet die Unternehmensgruppe Werner ein Gebäude-Ensemble aus Alt und Neu auf einem 4000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Valentinskamp, Bäckerbreitergang, Speckstraße und Caffamacherreihe. Das neue "Hamburger Gängeviertel" mit Gastronomie und Geschäften soll mit Wohnungen locken und gleichzeitig für Künstler und Geschäftsleute offen sein. Baubeginn: Ende 2005. Fertigstellung: Mitte 2007. Architekten: me di um, Sefl & Partner, Dinse Feest Zurl, Marc-Oliver Mathez.
An den Hohen Bleichen 14-16 errichtet die Quantum Immobilien AG für rund 30 Millionen Euro einen Neubau, den das Emissionshaus Nordcapital des Hamburger Reeders Erck Rickmers komplett angemietet hat. Das Gebäude wurde mit Ausnahme der Tiefgarage abgerissen. Baubeginn: Sommer 2005. Fertigstellung: Ende 2006. Architekt: Jan Störmer.
An der Kaiser-Wilhelm-Straße 9 baut die Viterra Development das ehemalige Volkswohlbundhaus für rund 20 Millionen Euro zum Kontor K9 um. Entstehen soll ein siebengeschossiges Bürohaus mit Staffelgeschoß und Dachterrasse. Zur Straße hin wird eine farbig bedruckte Glasfassade für Schallschutz sorgen. Über der Tiefgarage auf der Rückseite wird ein viergeschossiger Anbau errichtet. Baubeginn: drittes Quartal 2005. Fertigstellung: drittes Quartal 2006. Architekten: Freistil.
Nachdem das Gebäude Fuhlentwiete/Ecke Amelungstraße abgerissen wurde, baut hier die Hochtief Projektentwicklung GmbH für rund 30 Millionen Euro ein Bürogebäude. Über eine Gastronomiefläche wird nachgedacht. Baubeginn: Juni 2005. Fertigstellung: drittes Quartal 2006. Architekten: Reimer und Partner.
Die Aug. Prien Immobilien GmbH baut auf dem Axel-Springer-Parkplatz zwischen Kaiser-Wilhelm-Straße und Caffamacherreihe ein Business- und Tagungs-Hotel, Büros und eine Tiefgarage für 55 Millionen Euro. Architekten: Reimer und Partner.
Zusätzlich baut das Tochterunternehmen des traditionsreichen Hamburger Bauunternehmens im Bereich Speckstraße rund 100 Wohnungen für 30 Millionen Euro. Für die Wohnungen ist ein Architekten-Wettbewerb vorgesehen. Baubeginn: erstes Quartal 2006. Fertigstellung: Ende 2007/Anfang 2008.