RESTAURANT: Nach mehr als einem Jahr ist immer noch kein Pächter für die Immobilie gefunden worden.

Er ist eines der Wahrzeichen der Stadt: der Hamburger Fernsehturm. Doch seit mehr als einem Jahr sind Restaurant und Aussichtsplattform für Besucher gesperrt. Die Deutsche Funkturm-Management-Gesellschaft (DFMG) hat trotz intensiver Suche bislang für das Restaurant keinen neuen Pächter gefunden. Und sie macht den Hamburgern auch wenig Hoffnung: "Die Vermarktung der Immobilie ist schwieriger als wir dachten", sagt Andreas Werner, Sprecher der DFMG, gegenüber dem Abendblatt. "Interessenten schrecken vor den enorm hohen Betriebskosten zurück." Rund 40 000 Euro müssten zukünftige Betreiber für das Restaurant im Fernsehturm monatlich einkalkulieren. Ein weiteres Problem: "Der Telemichel ist nicht eine solche Attraktion wie der ,Alex' in Berlin." Dass sich noch in diesem Jahr ein Pächter finden wird, ist zudem unwahrscheinlich, weil die umsatzstarken Sommermonate bald wieder vorbei sind. Trotz all dieser Probleme will die DFMG bei der Miete keine Zugeständnisse machen. "Wir suchen, bis wir jemanden gefunden haben, der die Kosten zu 100 Prozent übernehmen kann", sagt Andreas Werner. Das aber könne dauern, befürchtet Karl-Heinz Blumenberg. Der Sprecher der "Hamburg für Spiele 2012 GmbH" sieht die Entwicklung mit besonderem Misstrauen. "Es darf nicht sein, dass Hamburgs schönste Aussichtsplattform jahrelang leer steht", so Blumenberg. Besucher und Einheimische müssten die Möglichkeit haben, die Entwicklung der HafenCity vom Telemichel aus zu verfolgen. Blumenberg sucht derzeit Sponsoren, die den Fernsehturm - wie bereits im Mai - in der dunklen Jahreszeit wieder in den Farben von Olympia erstrahlen lassen. "Von außen hell erleuchtet, von innen alles dunkel - eine traurige Vorstellung", sagt er. Jutta Lendroth, ehemalige Betreiberin des Restaurants im Fernsehturm, wäre trotz hoher Unkosten bereit, zurückzukehren. Im Januar vergangenen Jahres bekam die Gastronomin vom damaligen Vermieter, der DeTeImmobilien, die Kündigung auf den Tisch, obwohl das Restaurant schwarze Zahlen schrieb. Die Räume sollten grundlegend saniert und schon im Frühjahr 2001 neu vermietet werden. Doch zwei potenzielle Bewerber sprangen ab. Die Eröffnung musste verschoben werden. "Das ist jetzt über ein Jahr her", sagt Jutta Lendroth. "Und passiert ist bis heute nichts."