Engagement: Der Darsteller setzt sich sogar dafür ein, daß “Großstadtrevier“ dort gedreht wird.
Er ist ein Hamburger Original, und wenn ihm etwas nicht paßt, dann sagt er das frei heraus. "Jetzt ist aber mal Schluß!" ärgerte sich Jan Fedder (50) mit donnernden Worten, als er von der möglichen Schließung des Zoologischen Museums am Martin-Luther-King-Platz durch eine Umsiedlung des Zoologischen Instituts nach Klein Flottbek erfuhr (wir berichteten). "Ich wehre mich entschieden dagegen, alles Historische mit Inhalt aus dieser Stadt zu entfernen." Deshalb will der Darsteller des Dirk Matthies aus dem "Großstadtrevier" jetzt unter Kollegen, Freunden und Bekannten Alarm schlagen - und sogar eine Folge der beliebten Vorabendserie in das Museum verlegen lassen.
Fedder kam sofort nach Bekanntwerden der Nachricht, daß die Ausstellung aus 1300 Tierarten und die dahinterstehende, weltweit einmalige wissenschaftliche Sammlung mit zehn Millionen konservierter Tiere vor dem möglichen Aus steht, ins Museum. "Gucken Sie sich das an", redete er sich in Fahrt, "da kommen Großeltern mit ihren Enkeln, können hier mehrere Stunden verbringen, und das Ganze ist auch noch umsonst! Wo gibt es denn so etwas heute noch?"
Fedder ließ sich von Chefpräparator Klaus Zwonarz (50) durch die Ausstellung führen. Experten unter sich - der Schauspieler hat auf seinem Bauernhof bei Itzehoe eine große Sammlung von historischen Präparaten. "Mein Urgroßvater fuhr als Steuermann zur See, brachte aus allen Teilen der Welt etwas mit. 20 Kellerräume mußte er dafür anmieten. Leider ist alles ausgebombt." Doch die Sammelleidenschaft ging auf den Urenkel über.
Gerade konnte er sich zu seinem 50. Geburtstag über einen Elchkopf freuen, den ihm das "Großstadtrevier"-Team ersteigert hatte. Warum das 1864 gegründete Museum, das vom kleinsten Insekt bis zum längsten Walskelett alles zeigt, vom Rest des Zoologischen Instituts getrennt werden soll und einer ungewissen Zukunft entgegensieht, kann Fedder nicht verstehen. "Computer statt Natur - und das, wo viele Kinder jetzt schon denken, daß Kühe lila sind."
Prof. Lothar Renwrantz (64), Geschäftsführender Direktor des Biozentrums Grindel, zu dem das Museum gehört, dankte Fedder für sein Engagement: "Wir sind begeistert über die Idee, durch eine Folge ,Großstadtrevier' auf unsere Sammlung aufmerksam zu machen."