Ausbau: Vorhandene Spenden für Auswandererhallen scheinen auszureichen.

Hamburgs ehrgeiziges Touristen-Projekt Auswandererhallen kann wahrscheinlich schon im kommenden Jahr starten. Denn das nötige Spendengeld scheint vorhanden zu sein. "Wenn es weiter positiv läuft, können die Bauarbeiten Anfang 2005 beginnen", sagt Reinhard Wolf, Vorsitzender der Stiftung Hamburg Maritim, die das Projekt auf der Veddel konzipiert hat und dafür Spenden sammelt. Auch Hamburgs Senat hält die Chancen für "sehr, sehr gut", wie Senatssprecher Christian Schnee auf Anfrage des Abendblattes sagt.

"Ende des Monats wird Bürgermeister Ole von Beust die Entscheidung treffen. Dann könnte im Oktober der Startschuss erfolgen", sagt Schnee. In der entscheidenden Frage der Finanzierung ist der Senat wohl kompromissbereit. Christian Schnee: "Es muss nicht genau 50 zu 50 geteilt sein; die Stadt könnte etwas mehr tragen." Bisher hatte der Senat darauf bestanden, dass die Stadt und die Stiftung Maritim jeweils die Hälfte (je 3,75 Millionen Euro) aufbringen. Die Auswandererhallen sollen unter dem international bekannten Begriff "Ballinstadt" mit drei großen Gebäuden originalgetreu an ihrem Ursprungsort wieder aufgebaut werden und jährlich 210 000 Besucher aus den Vereinigten Staaten anlocken. Tourismus-Experten gehen davon aus, dass die Amerikaner in Hamburg den Wurzeln ihrer Vorfahren nachspüren werden.

Einer der Knackpunkte des Projekts ist die Wahl des Betreibers. "Es ist die Frage, ob wir einen Betreiber finden, der das Auswandererzentrum ohne kontinuierliche Zuschüsse in den kommenden Jahre leiten kann", sagt Schnee. Dieser Betreiber scheint gefunden: Günter Irmler (55) Chef der Hamburger Ircon Edutainment GmbH, der auch das neue Sylt Aquarium in Westerland betreibt.

Irmler war von 1989 bis 1999 Chef des Musical-Veranstalters Stella ("Cats"). Zum Abendblatt sagte Irmler: "Wir könnten als kleiner Betreiber die Auswandererhallen als Anlage übernehmen und auch die Werbung dafür machen. Das ist ein tolles Projekt, das weit ins Ausland reichen wird. Wir haben bisher weder eine Zusage noch eine Absage."

Zu den Sponsoren gehören die Norddeutsche Affinerie, die Hapag und die Feuerkasse. Wolfgang Wietbrok von der Norddeutschen Affinerie sagte zum Abendblatt: "Die Stiftung Maritim ist auf dem richtigen Weg. Das Projekt hat Hand und Fuß."